Dieses Wochenende viele Kleinigkeiten

Nichts Großes zu sehen, könnte man sagen, aber viele Kleinigkeiten.

Freitag morgen konnte ich endlich die Decksbalken im Vorschiff lackieren. Perfektion Plus im Spritzverfahren, den letzten Gang leicht mattiert, danke an Michael, der so super abgeklebt hat. Da freut man sich schon auf das weiß Lackieren! Das wird erst die komplette  Optik bringen, aber trotzdem schonmal ein Bild.

Der Perfektion Klarlack lässt das Holz heller, da es nicht, wie die Öllacke, die Farben „anfeuert“.

Naja, Samstag war nicht viel mit Arbeiten, die Firma hat mal wieder die meiste Zeit beansprucht. Aber ein paar alte Borddurchlässe wurden entfernt und auch festgelegt, dass die neuen besser platziert werden und dichter zu den „Verbrauchern“ kommen sollen. Also werden wir mit ein paar Pfropfen die alten Löcher schließen. Dann mal checken, ob die neuen Borddurchlässe auch richtig bestellt wurden… – siehe da, eine Tülle fehlt, da muss ich mich drum kümmern.

Sonntag will ich dann erstmal die Geber der alten Nexus Anlage entfernen. Interessanterweise sind die Borddurchlässe mit Ettan eingesetzt, was wunderbar gedichtet und das Holz geschützt hat. Auch eine Idee.

Für die Raymarine Anlage gibt es nur noch einen Geber (DST800), der in das alte Lotgeber-Loch soll. Dieses muss aber größer und dabei auch richtig senkrecht gebohrt werden. Zwar ist drinnen und draußen je ein Ausgleichsklotz , aber der Geber zeigt doch 5-10 Grad nach außen. Das erklärt wohl auch das leichte Schaben über einen Stein bei 2,20 Wassertiefe – mit 2,0 Meter Tiefgang eher ungewöhnlich -, aber wenn der Geber schräg misst, wird die angebliche Tiefe größer……

Außerdem habe ich das Autopilot-Fundament fertig gemacht. Und ein Ruderlagengeber-Fundament angefertigt und mit Epoxi versiegelt, wobei ich die Löcher für die Schrauben, die durchgehen, immer deutlich größer aufbohre und mit angedicktem Epoxi fülle. Später bohre ich den Schraubendurchmesser in die „Epoxibuchse“, so wird das Eindringen von Wasser in die Sperrholzplatten verhindert.

Das Autopilot-Fundament fertig zur Aufnahme des Antriebes.

Die Fundamentplatte ist mit langen 8mm-Sechskantholzschrauben in die Eichenspanten gebolzt.

Außerdem habe ich noch das alte Garmin GPS, den Nexus Server und einen Funklautsprecher aus dem Salon ausgebaut. So ist der Salon noch schöner :).

Endlich, nun ist es soweit…..

Lange haben wir und besonders Bart auf diesen Moment hingearbeitet. Da letzte Woche wieder (fast) nur Kundenaufträge anstanden, ging es mit den Planken erst diese Woche weiter.

So sah es ja im Winter aus.

Hier kann man gut erkennen, wie dünn der Steven gerottet ist. Eigentlich geht er gut 10 cm weiter ins Schiff. Nach gut 115 Jahren und der schlechten Reparatur oberhalb des Stevens in den 70er Jahren ist dies nur verständlich.

Dann kam erst der Steven:

Das war der erste Meilenstein auf dem Weg des Aufbaus.

Dann kamen die Planken auf der Bb-Seite…..

Zu! Bis auf den Spund deben dem Ruderkoker.

Dann wuchs der Rumpf an Steuerbord zu, ein herrlicher Anblick auch von innen.

Und nun hat Bart die letzte PLanke drin. Der Rumpf ist zu!

Alles original mit Oregon Pine- und Eichenspanten wieder aufgebaut. Für die hoffentlich nächsten 115 Jahre…

Der stolze Bootsbauer bei seinem Werk, Posen erlaubt!

Natürlich ist jetzt noch viel Arbeit am Rumpf. Die Planken und der Steven müssen noch außen geformt, die Bodenwrangen verbolzt werden. Donnerstag wurde die VA-Bodenwrange eingepasst (Danke Tom!) Der Sprint zum Wasser geht los.

Innen tut sich auch wieder etwas……

Diesen Sonntag haben Stephi und ich endlich wieder gemeinsam Zeit. Nun, wo Bart mit der Außenhaut so Gas gibt, müssen wir innen nachziehen. Gerne wollen wir ja dieses Jahr noch segeln, möglichst im Sommer.

Also mal wieder ins Vorschiff. Letzte Woche waren wir schon beim Matratzenlieferanten, der braucht Maße.

Deswegen greifen wir gemeinsam nochmal zu Ziehklinge, Excenter-, kleinem Schwing- und Multimaster-Schleifer. Um an die „Problemzonen“ zwischen Decksschlinge und Deck zu kommen, testen wir einen LHW, Langhalswinkelschleifer. Ein famoses Gerät für solche difizilen  Stelle –  allerdings mit viel Vorsicht anzuwenden.

Stephi im Einsatz, immer noch findet man Klebstellen……

Das Arbeitzen besteht aus immer nochmal hier und da Leinöl wegkratzen, dann schleifen, erst grob dann fein. Hauptsächlich an den ganzen unzugänglichen Stellen.

Hier sieht man gut die vorderen Felder, die noch eher schwärzlich sind…..

Nach einem sehr erfolgreichen Tag sieht das Ganze dann schon mal so aus:

Oregon Pine hat vom Aussehen her viel Ähnlichkeit mit Pitchpine, dem Holz aus dem viele alte (und natürlich auch neue) Dielenfußböden sind. Ein herlicher Anblick – finden wir…..
Hier sieht man gut den Unterschied vorher-nachher: Links die Ausfachung mit dem Leinöl, auf dem viel Schmutz, aber teilweise sogar auch Schimmelsporen (in den Ecken) hängen, rechts das geschliffene Holz, das später geölt wird. Aber mit Weißöl statt mit Leinöl. Es soll genauso gut konservieren, riecht und klebt aber nicht so.

So sind wir sehr zufrieden am Sonntag Abend und gönnen uns ein Essengehen, statt selber zu kochen.

nun wächst der Rumpf zu…..

schon kurz nach dem Bohren der großen Löcher hat Bart angefangen die Planken wieder einzusetzen., was sich so leicht anhört ist nichzt ganz so trivial. 1. muss die Planke angefertigt werden, ein 3 dimensionales Objekt das sich ja auch noch dreht (Rumpfform) und damit selbst die Form verändert. Als Verbindung zur alten Planke haben wir die Schäftung gewählt. Der große Vorteil ist, das die Planke hinterher wie ein Stück ist, genauso biegt und genauso stabil ist wie früher mal die ganze Planke war.  2. muss die Planek in die Sponung passen (das ist die Aufnahme der Planke am Steven) und 3. sollte sie ganz passgenau sein, damit Sie beim Quellen die alte Planken „verspannt“ und das Schiff somit wieder eine höhere Festigkeit hat als vor der Reparatur.

Bart ist alles 3 ausgesprochen gut gelungen.

Die erste Planke sitzt, was für ein schönes Gefühl! Gut erkennen kann man auch die vorbereitete Schäftung an der 2. Planke.
die 2. Planke besteht aus 2 schmaleren, die 300er Breite war nicht zu bekommen. gut sieht man hier die Kanthölzer und Keile zum anpressen der Schäftungsleimung.
hier kann man schön sehen wie die Planke fixiert wird vor dem Schrauben.
Zu, bis auf den Spund neben dem Ruderkoker. Was für ein Fest.
Dafür von innen zu sehen: die wundeerschönen Planken und diese auch schon Steuerbord.
Nur zur rinnerung, vor kurzem sah der Rumpf von innen noch so aus……