Gläserne Werft – schau es dir selber an

Du möchtest sehen, was bei uns so passiert ?
Dann komm einfach vorbei und schau es dir an!

Hast du Lust, live zu sehen, was in der Werft passiert? Bei uns ist es möglich. Wir öffnen die Tore für jeden Bootsbauinteressierten.

Normalwerweise sind wir montags bis freitags von 8.30-17.00 Uhr da, Pausen sind von 9:30 Uhr und von 13.30-14.00 Uhr.  Am besten meldet ihr euch vorher,  damit auch wirklich jemand Zeit hat.

Melden gern unter 0431 – 72972062 oder auch über Instagram: mirella_sailing.

Wir freuen uns auf euch!

Viel kann hier nicht bleiben…..

Kiel ab und Bilge gereinigt, was bei genauer Beobachtung auffällt ist das die Bodenwrangen in sehr unterschiedlichen Abständen sitzen, zudem ein wilder mix aus Stahl und Holz Wrangen, teilweise direkt aneinander, teilweise abwechselnd.

Was davon genau alles original ist können wir nicht feststellen, leider gibt es keine Pläne von Mirlella (ex Wiking von Heidtmann) mehr. Zur Zeit passt es das angefangen wurde in „Komposit“ also im Mix aus Holz und Stahl zu bauen, es könnte aber auch sein das die Stahlwrangen erst später als verstäkung eingesetzt wurden (vieleicht in den 60er Jahren als nach einer schweren Grundberührung im schwedischen Schärengarten auch die Kielbolzen erneuert wurden.

Wir haben viel überlegt und diskutiert, sollen wir die Stahlwrangen in Stahl neu bauen? oder lieber in Bronze (um die galvanischen Ströme im doch immer feuchten Millieu zu unterbinden, aus gleichen Grund kamen auch keine Edelstahlwrangen und Bolzen in Frage, es gibt doch einige Boote bei denen dann nach längere Zeit die „Nietenkrankheit“ (auch Nailsickness im englischen genannt) sowohl bei Stahlnägeln als auch bei Küpfernieten auftrat, hierbei werden diese Verbindungsmittel spröde und brechen unter Last. Hier ist dann oft ein Totalschaden die Folge (oder komplett neue Beplankung Notwendig), dies wollen wir auf jeden Fall (auch in den nächsten Jahrhundert) ausschließen.

Die Endgültige Entscheidung fiel dann auf Holzbodenwrangen in einem gleichmäßigen Raster (Bei jeden „Hauptspannt“) das ergibt eine „cleane“ Bilge und bei weitem genug Stabilität für den Rumpf, wahrscheinlich sogar mehr als vorher.

Damit der Rumpf seine Form nicht verliert ziehen wir zum einen Hilfshölzer ein, außerdem nehmen wir immer nur jede 2. Wrange weg.

Was bei diesem Demontieren der Wrangen auffällt: nicht nur die Holzwrangen sind größtenteils doch von innen verrottet, auch die Spanten, besanders die an denen die Stahlwrangen angebolzt sind, sind von innen Faul und Rott, meistens bis zur Schlinge, manche nicht ganz so weit, manche bis zur Oberkante oder sogar ein wenig darüber. Fast immer verursacht durch die Stahlbolzen, die aufgerostet durch die Feuchtigkeit und Gerbsäure, die Spanten gesprengt und sich in diesen Rissen Fäulniss gebildet hat. Oberhalb der Stahl-bolzen und Nägel ist das Holz kernig wie es vor 117 Jahren eingebaut wurde.

Zur Instandsetzung der Spanten entscheiden wir uns die zu ersetzenden Teile Formverleimt aus Kamballa zu bauen, klassisch zu Schäften wo es unterhalb der Stringer Unterkante geht, eine „Stufenschäftung“ zu mache wo wir unter dem Stringer durchmüßen. Das heißt wir Schneiden den vorhanden Spanten jede Lamelle ca. 4 cm weiter oben weg, bekommen so eine „Treppe“ in die wir jede Lamelle einpassen.

Die hintersten Spanten sind am wenigsten betroffen und werden deswegen als erstes neu gebaut.

Hier die außerhalb vom Boot gefertigten Heckspanten (achtern Backbord u Steuerbord vom Niedergang.
Hier kann man die angeschäfteten Spanten sehen.

Mehr im nächsten Bericht.

Holz!

So eine Holzhandlung ist schon immer was feines

Wer so eine Baustelle aufmacht braucht Holz. Da wir unsere Vorräte (auch wegen des Umzuges) fast aufgebracht haben, mußte neues Holz her. Wir entschieden uns, wegen der besseren Verleimbarkeit auch unter ständiger späterer Feuchtigkeit, für Kamballa, auch die afrikanische Eiche genannt. Farblich sehr ähnlich unserer Eiche ist sie auch sehr Verrottungsresistent und gleichzeitig hart und trotzdem gut bearbeitbar.

Also angerufen, Holz angefragt und bestellt, und am nächsten Tag abgeholt.

Da die Blockware zu lang war (über 4m), musste eine Idee her wie die Klappe zugeht.

Aber die Mitarbeiter der Holzhandlung und Frithjof waren ja Plietsch.

2 Stapler und anheben, schon geht die Klappe zu.

So kam das ganze bei uns an.

Nun noch abladen.
mit dem Deckenkran unter das Boot fliegen und schon liegt es parat da wo man es braucht.

Kieldemontage

Manche Muttern lassen sich einfach losdrehen, andere brauche mehr Überzeugungskraft:

Nachdem so alle sichtbaren Bolzen die unserer Ansicht nach in den Kiel gehen gelöst oder gekappt sind kann es losgehen. Deckenkran in Position und:

Nach dem ersten anheben merkten wir das innen doch noch ein paar Bolzen durch eine Holzbodenwrange in den Kiel gingen, hier mußten wir noch nacharbeiten, danach ging es recht zügig weiter.

Zu beachten ist: die Oberseite vom Kiel ist im achteren Bereich, den ich mit Bleimenninge gestrichen habe (und nur damit) selbst nach 2 Saisons im Salwasser fast Kein Rost zu sehen, da kommt kein moderner Rostschutz mit…..

So ging es Stück für Stück und am Ende war der Ballast ab.

Die Bolzen die hier noch gar nicht so schlimm aussehen köönt <ihr wenig später nach dem Strahlen sehen.

Strahlen des Kiels in unserer Strahlhalle.

Da sieht man das nicht mehr viel richtig tragendes da war.

Direkt nach dem Strahlen haben wir den Kiel reichlich mit Zinkepoxi, danach zum füllen der kleinen Poren mit Epoxi (Gelprimer von Henkel) beschichtet. dieser wird später dann gespachtelt und mit einem Gewebe überzogen, damit hoffen wir den Rost vom Kiel loszuwerden und einen glatteren Kiel zu haben (Ja, Strömung ist uns auch wichtig).

Kiel mit Zinkepoxi beschichtet.

nun muß er ab, der Kiel….

nach unserer Skegg Reparatur im Winter 19/20 wußten wir ja das die Kielbolzen, trotz Erneuerung in den 60er Jahren, nicht mehr dolle waren. S segelt man dann immer mit dem Gefühl, bloss nichts Unterwasser berühren, vielleicht ist sonst der Kiel ab……

Im Winter 20/21 wolten wir die Baustelle wegen dem drohenden Umzug nicht angehen (man möchte so ein Boot ja möglichst nicht im halbzerlegten Zustand transportieren, denn die Befürchtung war schon nicht nur den Ballastkiel, sndern auch das Kielholz erneuern zu müßen, war doch beim stechen über dem Ballast einiges weiches Holz zu spüren.

Nun, in der neuen Halle, wollten wir die Baustelle aber nicht mehr aufschieben, denn neben den Kielbolzen, wollten wir das Schiff auch gerne wieder ganz dicht bekommen, und das macht am meisten Sinn, wenn auch die Struktur wieder 100% in Ordnung ist.

In der Bilge zu sehen waren: das die Stahlbodenwrangen stark verostet sind, teilweise Löcher in den Proflen, das einige Spanten(köpfe) angerottet waren, das einige Spanten von den Stahlbolzen gesprengt und daduch auch im schlechten Zustand waren. durch fehlende vernünftige Nüstergatten hatte es die Bilge (trotz ordentlichem Gefälle nach Achtern) schwer ordentlich zu entwässern, was sich dann auch in allen möglichen details zeigte.

hier ein gutes Beispielbild für die stark korrodierte Stahlbodenwrange. Im Hintergrund werden die Bolzen des Kiels gekappt. Hier kann man auch sehen das wohl eine Bodenwrange mal „nachgesetzt“ wurde, da die Beiden Wrangen direkt nebeneinader liegen, was leider häufig auch das Abtrocknen der darunter liegenden Planken behindert und damit Rott fördert.

Hier unten sieht man die Bilge im zustand nach der Kieldemontage, allerdings schon grob gereinigt von Dreck und Kieldemontage „Müll“.

Hier sehen die Spanten noch recht OK aus, beim genauen beklopfen und nspizieren síeht man aber auch eine ganze Menge rottes Holz und Eisen. Der Blick geht vom vorderen Schott zum Niderdergang (ersetzt durch die Leiter. Ausgebaut sind schon die Salonbänke zur besseren Zugänglichkeit. (Ja, der  Kiel ist bei diesem Foto auch schon ab, aber da hier schon ales gereinigt ist sieht man am bestn den Zustand vor genauer Untersuchung der Spanten und Wrangen.)

Im nächsten Post geht es dann erstmal um die Demontage.

 

The run 2021 mit Mirella

Am Freitag 11. Juni um 21.30Uhr war es soweit, mit 16 weiteren Schiffen starteten wir in Richtung Svendborg. Gleichzeitig sind in Schleimünde und Flensburg jeweils Yachten gestartet. eine Stunde Früher durften schon die Yachten von Fehmarn starten, die hatten ach die Längste Route während die anderen Gruppen ungefähr die gleiche Länge hatten (ca. 54sm). Wir gingen Blauäugig an die Sache ran, überlegten ob wir bis Bülk den Gennaker setezn sollten, verwarfen aber den Gedanken, „es sind ja die Klassiker, die gehen es ruhig an“.

Deutlich falsch gedacht, kaum kam der Starttut, schon flogen reichlich Spinnaker in die Luft, naja, wir kamen trotzdem gut raus und behaupteten die Führung in unser Gruppe,, hinter der „schnellen Gruppe“ mit Feo und Peter von Sestermühle, die sich recht schnell nach vorne entfernten. Der Wind pendelte so um 13-15 Knoten und Mirella lief unter Fock und Klüver schön gleichmäßig6,5 bis 7 knoten immer dicht gefolgt von zwei 7KR Kreutzern, der AR und der WegaXI (mit seeehr großem Spi!). So ging es in die Nacht, die leider nicht so hell war wie die Nächte davor, aber doch wenigstens trocken und mit Temperaturen die OK waren. Im dunkeln nahm der Wind auf 18 Koten zu, kurze Diskussion mit der Crew (Stephi, Susi und ich), soll der Klüver runter, oder nicht, er bleibt erstmal….zum Glück ist 20 Minuten später wieder weniger Wind, richtige Entscheidung!

Und dann kommen wir Richtung 1. Bahnmarke, zu dem Zeitpunkt einsam in Führung liegend (Peter und Feo sind auf Ihrer langen Bahn wo auch immer) bin ich doch sehr froh am Vorabend den Wegepunkt sehr genau auf die Tonne gelegt zu haben. in meinen Überlegungen der Windvorhersagen wären wir deutlich bei Tageslicht dort gewesen, nun war es noch so dunkel, das wir erst 30m vorher die Tonne ausmachen konnten, und Halse und rum. Vor dem Wind Lyö (südseite segelnd), dann nördlich um Avernakö rum, als wir östlich von Lyö sind wird der Wind deutlich weniger und Susi und ich beschließen mal den Gennaker zu setzen. Fährt gut! und kaum ist er oben gehen auch bei fast allen anderen die Spis hoch. ein schönes Bild so ein spinnakertreiben hinter einem!

Dann irgendwann wissen wir das wir noch 2 Halsen fahren müßen, also Stephi aus der Freiwache geholt, und bei inzwischen wieder 18-20 knoten das erste mal mit Morella Halsen- sollte man doch mal üben und nicht um 4.30 ohne Training ausführen- es kommt wie es kommen muss, der Gennaker kommt nicht weit genug vor und wickelt sich um das innere Vorstag……und es wird nicht weniger, nach 10 törns können wir zum Glück zurückhalsen und mit dem nun andersrum drehenden Wind den Gennaker wieder ausdrehen und Bergen. Heil!

Den Rest fahren wir dann ohne Gennaker und queren um 5.42 Uhr als erstes Schiff die Ziellinie.

Danach wird weiter zum Hafen gesegelt und wir bekommen als erstes das Kühle Bier von Pantaenius an Bord gereicht!.

Als wir später Aufwachen ist der Hafen voll von schönen klassischen Yachten und es herscht überall Hochstimmung das man endlich wieder soetwas erleben kann!

Hier ein paar Eindrücke von Svendborg:

P.S: was letztes Jahr noch alles so war, und was wir diesen Winter an Mirella mgemacht haben pflege ich so nach und nach ein, also keine Angst, ihr verpasst nix wenn Ihr von Zeit zu Zeit mal vorbeischaut.