Am Sonntag morgen hatte ich noch das Cockpit ausgemessen, meine Idee war eine Kuchenbude zu nähen, um die Abende, besonders bei Mückenbefall oder Regen, im Cockpit nutzen zu können. Hierzu bestellte ich Montag das Material, Nähmaschine haben wir auf unserem Segelmacherboden , Nähen habe ich mir schon früh beigebracht und bei Northsails in Dänemark in einer Kurzlehre vertieft. Schon für die Jollen die ich vertriebe habe und die 11er habe ich die Persenning selbstgenäht.
Zudem bestellte ich noch Cabinlight Leselampen, eine wunderschöne klassische Form in hoher Qualität von unseren nördlichen Nachbarn, und diverse Kleinigkeiten die noch aufgefallen und in eine Liste gewandert waren.
Wir Beide schrieben fleißig Rechnungen und Planten Arbeitsabläufe, auch wenn wir wussten das es auch ohne uns immer gut läuft.
Am Donnerstag kam endlich das Material für die Kuchenbude, erster Gedanke war nun doch darauf zu verzichten, aber dann dachte ich, wenigstens versuchen. Netterweise bot sic auch Klaudiusz, unser Tischler und Holzbootsbauer, dafür an mit zu helfen, auch weit über den Feierabend hinaus. In Ermangelung von Schablonen Material in Stockholm, weil aber die Geometrischen Formen auch recht einfach waren rissen wir die Teile (Dach Seitenwände, vor und Rückwand) auf dem Tuch auf und schnitten diese zu. Danach musste ich überlegen, wieviel Fenster u wohin, sowie die Verteilung der Reißverschlüsse. Danach konnten wir das Fenstermaterial zuschneiden.
Nun war tief im Gedächnisskramen angesagt, lagen doch die letzten Persenninge mit Fenstern laaaange zurück. Zugaben für Umfalzungen, erst nähen oder erst schneiden? Nach dem ersten Fenster ging das schon besser. Nachts um 11 brachen wir nach Hause auf, mussten ja noch die Taschen packen für die (geplanten) 2-2,5 Wochen Überführung nach Hause.
Morgens um 4 war ich wieder auf dem Segelmacherboden, weiter die Teile zunähen, danach die Teile zusammenfügen, langsam konnte man Ahnen wie es werden sollte, alle Nähte doppelt genäht, das sind einige zig Meter Naht. Als Klaudiusz zum Arbeiten erschien durfte er die Leisten für das Dach zuschneiden, ich schob weiter die Meter durch die Maschine. Pünktlich um 11 Uhr war es soweit fertig, die Latten eingeschoben, die Persenning aufgerollt, das würde wohl Sperrgepäck.
Lieberweise hatte meine Mutter sich angeboten uns zum Flixbus zu fahren, unsere Idee vorher noch einen Kaffee gemeinsam im Strandkorb zu trinken war schon früh am Tag abgesagt worden, denn nun musste noch das gesamte Material und einige Werkzeuge so in den Taschen verteilt werden, das es alles reinpasste und die Taschen kein Übergewicht hatten. Genau pünktlich setzte uns meine Mutter ab, im Bus gabe es noch die letzten Kundentelefonate, dann war endlich Urlaubsfeeling.
In Hamburg waren wir schnell durch die Kontrolle durch, allerdings meinte Leo mal testen zu müßen wie schnell man es schafft durch- und pünklich zu kommen, klappte.
Dafür gab es eine Überraschung beim Checkin: Ich hatte vorher keine Plätze im Flieger reserviert, wir hatten ja unsere Flüge, nun wurde uns gesagt die Maschine wäre überbucht, gäbe erstmal keine Plätze, wenn welche nicht erscheinen würden, würden wir mitkommen. As führte nicht gerade zur Entspannung, besonders a es am Abend nur noch einen direktflug gab, und der sicher auch ausgebucht war. Zum Glück erschienen dann diverse nicht, so das sogar noch Plätze frei blieben. Ich sass in der 1. Klasse, auch nicht so schlimm (hier hätte es wohl ehh genug Plätze gegeben, wollten die wohl nur nicht rausrücken. Egal, alle saßen im Flieger und der startete fast pünktlich.
In Stockholm angekommen war das größte Problem das wohl gerade eine Boing 747 aus dem Arabischen Raum mit Urlaubsrückkehrern kurz vor uns angekommen war, von denen jeder (ungelogen) mindestens 2, meistens 4 -5 Koffertrollies brauchte, wohl um die ganzen mitgebrachten Güter abzutransportieren. Fazit, es gab im ganzen Flughafengebäude keine freien Trollis, durch die Scheibe sah man ca. 100 draußen aufgereiht stehen, die kamen aber nicht rein. Auf Nachfrage wurde immer nur gesagt sie müßen suchen, sind genug da.
Leo und ich suchten über eine halbe Stunde während Stephie das Gepäck bewachte, dann erbeutete ich eine Trolli von einer Familie die gerade 6! Trollis Richtung Kofferband schob. Ich nahm einfach den vordersten ab und floh in Richtung zu unserem Gepäck.
Nun konnten wir aus dem Flughafen zu einem Taxi (man kann auch super Bus fahren, aber da hätten wir den letzten Kilometer das ganze Gepäck tragen müßen, und das wollten wir so spät nun doch nicht machen.
So fuhr uns der Taxifahrer direkt bis vor das Boot, wir luden aus und waren endlich wieder an Bord.
Meine Mutter hatte uns noch Scampis mitgegeben, während Stephi und Leo das Schiff einräumten (war ja am meiste Material und Werkzeug) bereitete ich uns Scampis in Honig-Chilli Soße zu, was wir alle genossen.
Danach ging es nach kurzem Plaudern in die Kojen.