Probefahrt die erste….

Am nächsten Morgen stand die Probefahrt- und -segeln an,  leider war kein Wind, so machten wir erst einmal die Motorfahrt. Die lief Problemlos, ja der Motor startete etwas langatmig, aber er ist ja auch von 74 und da auch der Vollgastest hält (Tomas war nicht begeistert) war der Teil abgehakt. Aber schon beim Fahren, und erst recht nach dem Anlegen, roch es stark nach warmen Epoxi, der Grund war sofort offensichtlich, der Krümmer war durchgegammelt und schwedisch-rustikal mit gumgum (Automobilauspuffreparaturmaterial) repariert, das gab später noch Diskussionsbedarf.

Danach konnten wir loslegen. Leider war an diesem Tag, wie auch an allen folgenden Tagen, immer ein Sonnen/Regen mix, d.h. immer wieder alles zusammenpacken, die Plane, die über dem Baum im Cockpitbereich war , aufmachen zum leichteren Einstieg, und wieder schließen damit die Teile die dort ausgelagert waren, nicht nass werden.

Stephie fing im Salon an, dort kann man zum besseren schlafen die Rückenlehnen hochklappen, dann liegt man auf bis zu 140cm Breite bis zur Bordwand. Oben beschriebenes Problem mit dem Leinöl lies den Salon und erst recht die Außenwand war teilweise schwarz. Also rückte Stephie diesem Bereich (unser Sohn Leo wollte mit uns das erste Stück Überführung machen, eine Hand mehr beim neuen Schiff ist ja nicht verkehrt.) Hier war erst einmal ein durchprobieren der „Waffen“ nötig, Kratzen? Schleifen? Wärme? Stephie konnte hier viel ausprobieren, viel kämpfen, wurde aber am Ende mit schönem Holz belohnt. Wir haben uns vorher auf Weißöl als neue Versiegelung geeinigt, d.h. den Vorteil des Leinöls (Atmet aber hält Wasser weg) riecht aber gar nicht. Mirella roch doch recht streng bei der ersten Besichtigung nach Leinöl……

 

Ich machte mich an die Koje, sollte hier doch die sehr schmalen oberen Kojen entfernt und die unteren Kojen zu einer Dreieckskoje verbunden werden. Zum Glück setzte ich vorher nochmal den Zollstock an und stellte dabei fest das die untere Koje max 1,60m lang sein würde, für 2 über 1,90m lange Menschen doch etwas zu kurz. Kurzes überlegen, anschauen der oberen Kojen, na dann bleibt das wohl erstmal so, das ist wohl eher eine Winterarbeit…..

Punkt 1 also abgehakt, gleich weiter zu Punkt 2, der Wassertank. Die Vorbesitzer hatten schon einmal einen Wassersack im Vorschiff gefahren, von dem das Wasser im Schwerkraft verfahren zu einem Hahn an der Spüle lief. Der Platz schien der einzig vernünftige zu sein, aber nun sollte auch ein Boiler und eine Druckwasserpumpe rein, man möchte ja gerne mal heiß abwaschen oder eventuell sich nach dem Baden mit der warmen Heckdusche  mal abduschen. Wichtig war uns bei allen Arbeiten am Schiff, dies so original wie möglich zu lassen und alles wieder Rückgängig machen zu können, dazu später mehr.

Also wurde vorne vor den Kojen erstmal ein Podest eingebaut, auf dem der Tank liegen kann. Wir wollten nicht, das er im Schiff liegt und sich darunter Kondenswasser sammelt und das Schiff hier schimmelt oder gar gammelt. Dafür musste ich erstmal mit viel gekrieche und langen Armen 2 Längsträger einbauen auf die ich dann die Querhölzer (mit Abstand zur Belüftung) als Podest legen konnte. Der original Einlass bekam einen neuen Schlauch, das Podest ein Loch für den Ablauf Anschluss, dann konnte der Sack ausgebreitet und befestigt werden, die Anschlüsse angeschlossen werden, die erste (Teil-)Arbeit war erledigt.

Stephie hatte inzwischen Fortschritte im Salon gemacht, geschliffen sah das Holz nochmal viel wohnlicher aus, aber auch hier war weniger fertig als gewünscht.

Müde zogen wir nach Hause, kauften noch zu Essen ein, bereiteten dieses zu und genossen es auf der Dachterasse in der lauen Sommerabendluft.

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