nach dem wiedererstellen der Spantenenden hat Barth auch noch die Bodenwrange aufgenommen (Schablone gebaut)
und hat schon Eichenhölzer verleimt zum Nachbau der Bodenwrange, die wir aber erst mit dem neuen Steven einsetzen wollen.
Danach habe ich dann doch die Steuerbord Cockpitwand rausgenommen, an der Unterseite waren die tragenden Hölzer ehh rott, die Sperrholz Tragplatte war durchgegammelt und hätte eingeflickt werden müßen, und das war der Hauptgrund, wir brauchen Platz um die großen Spanten an der Bodenwrange anzuschäften und mit den Steven im Boot arbeiten zu können.
Da die schönen original Hölzer erhalten werden solllen mußte ich vorsichtig, Stück für Stück die tragenden Teile wegschneiden bis ich ganz achtern und in der Mitte jeweils eines dieser Bretter rausziehen konnte.
nun konnte das Teilstück entfernt werden (der Rest folgt noch). Bb ist der tragende Balken bis auf eine Stelle noch gut, deswegen bleit die Seite vorerst erhalten.
Am Montag legt Barth los mit dem lösen der Planken und dem freilegen des Stevens. vorher hat er noch das Achterschiff abgestütz gegen Absacken (wir haben eher leicht angehoben um die Nähte im Steven zu entlasten und nach dem einfügen der neuen Hölzer kein minímales sacken zu haben. Außerdem das Hennegastrohr („Stevenrohr“ um die Ruderwelle) vermessen für späteres neues Bohren. Die Schiffswelle haben wir schon Freitag gemessen, das wird noch spannend diese Löcher neu zu Bohren.
Um die Planken zu lösen müßen ersteinmal die Schrauben und Nieten entfernt werden, die Alle mit „Proppen“ verschlossen sind.
Dann legt er los:
Dann kommen die wichtigen Schnitte die ein Teil des maroden Rückrates entfernen.
Heute sollen nun die neu geleimten Spanten an die vorhandenen Spanten Kraftschlüssig angeleimt werden, dafür brauchen wir eine sogenannte Schäftung.
Wikipedia sagt dazu:
Bei einer geschäfteten Holzverbindung werden zwei längliche Holzteile (Stab, Leiste, anderes Schnittholz) zu einem längeren Stück fest verbunden es ergibt sich ein tragender faserparalleler Längsstoß (DIN 1052-1 und 1052-2). Die zu verbindenden Enden der Teile werden abgeschrägt, hierbei darf die Klebeflächenneigung (Verhältnis Verbindungslänge zu Bauteildicke bzw. -höhe) 10 1 {\displaystyle {\tfrac {10}{1}}} nicht übersteigen ( l / h ≤ 10 / 1 {\displaystyle l/h\leq 10/1} )[1].
Klebeflächenneigung bei einer Schäftung. Das Verhältnis der Verbindungslänge l {\displaystyle l} zur Bauteilhöhe h {\displaystyle h} darf nicht größer als 10 / 1 {\displaystyle 10/1} sein. Als Faustformel wird l = 8 h {\displaystyle l=8h} angenommen.
Die schrägen Flächen werden aufeinandergelegt und verleimt.
Die schräge Kontaktfläche ist bei Beachtung der Regel l h ≤ 10 1 {\displaystyle {\tfrac {l}{h}}\leq {\tfrac {10}{1}}} maximal etwas über zehnfach größer (genau: 101 {\displaystyle {\sqrt {101}}} ) als zuvor die Stirnfläche. Die Verbindung ist aber auch deshalb stärker, weil die Holzfasern über eine kleine Strecke längs miteinander verklebt werden und nicht nur stumpf aufeinanderstoßen.
Falls das Stück nach dem Verbinden gebogen werden soll, ist mit Schäften eine gleichmäßige Rundung zu erreichen, da sich die Biegesteifigkeit des Stückes nicht auf einer sehr kurzen Strecke sprunghaft ändert, wie dies bei einer stumpfen Verbindung und eingeschränkt auch bei einer Überblattung der Fall ist. Bei der Überblattung ändert sich die Biegesteifigkeit sprunghaft an zwei Stoßstellen. (Sie wird gelegentlich auch als Schäftung bezeichnet, wenn sie zum Verlängern benutzt wird.)
Soweit Wikipedia und danke!
Also wir wollen möglichst eine 1/10 Schäftung hinbekommen, d.h. bei 2 cm Materialstärke hätten wir einen (mind) 20cm langen Schnitt.
Dazu zeichen wir uns einen geraden Strich in der Steigung an den Spant (hier habe ich ein Tape genommen, geht schneller und lässt sich besser sehen). Achtung: Diese Schäftung ist steiler als 1:10, da ich nicht noch eine Niete ausbauen wollte, der Bruchtest gibt uns aber die Erfahrung, das diese Schäftung mehr hält als der alte Spant .
Danach nehme ich den Multimaster und säge immer schön senkrecht (so das das Sägeblatt paralell zur Oberfläche des Spants bleibt) bis zum Tape ein (siehe den hinteren Spanten).
Nun kann ich mit einem scharfen Stechbeitel dem Tape folgendend das eingeschnittene Holz wegbeiteln, immer bis Schnitt unterkante.
mit dem danebenliegenden Stanley Handhobel (sehr scharfer Präzessionshobel), nehme ich nun die letzten mm weg und mache die Fläche wieder plan.
Danach lege ich den anzuleimenden Spant und lege Ihn neben die Schäftung. mit dem Bleistift kann ich nun anzeichen wie das Spantstück zuzuschneiden ist. (leider war hier meine Kamera alle, deswegen gibt es nur ein Bild vom fertigen Spant). Am besten kann ich den Spant auf der Tischkreissäge zuschneiden, ggf. noch mit dem Stanley nacharbeiten, dann sollten die Teile plan aufeinander liegen.
Auch diese Spanten leimen wir wieder mit Bindan Cin ein, gleiche Vorgehensweise wie bei den Lamellen.