Wer so eine Baustelle aufmacht braucht Holz. Da wir unsere Vorräte (auch wegen des Umzuges) fast aufgebracht haben, mußte neues Holz her. Wir entschieden uns, wegen der besseren Verleimbarkeit auch unter ständiger späterer Feuchtigkeit, für Kamballa, auch die afrikanische Eiche genannt. Farblich sehr ähnlich unserer Eiche ist sie auch sehr Verrottungsresistent und gleichzeitig hart und trotzdem gut bearbeitbar.
Also angerufen, Holz angefragt und bestellt, und am nächsten Tag abgeholt.
Aber die Mitarbeiter der Holzhandlung und Frithjof waren ja Plietsch.
Manche Muttern lassen sich einfach losdrehen, andere brauche mehr Überzeugungskraft:
Nachdem so alle sichtbaren Bolzen die unserer Ansicht nach in den Kiel gehen gelöst oder gekappt sind kann es losgehen. Deckenkran in Position und:
Nach dem ersten anheben merkten wir das innen doch noch ein paar Bolzen durch eine Holzbodenwrange in den Kiel gingen, hier mußten wir noch nacharbeiten, danach ging es recht zügig weiter.
Zu beachten ist: die Oberseite vom Kiel ist im achteren Bereich, den ich mit Bleimenninge gestrichen habe (und nur damit) selbst nach 2 Saisons im Salwasser fast Kein Rost zu sehen, da kommt kein moderner Rostschutz mit…..
So ging es Stück für Stück und am Ende war der Ballast ab.
Strahlen des Kiels in unserer Strahlhalle.
Direkt nach dem Strahlen haben wir den Kiel reichlich mit Zinkepoxi, danach zum füllen der kleinen Poren mit Epoxi (Gelprimer von Henkel) beschichtet. dieser wird später dann gespachtelt und mit einem Gewebe überzogen, damit hoffen wir den Rost vom Kiel loszuwerden und einen glatteren Kiel zu haben (Ja, Strömung ist uns auch wichtig).
nach unserer Skegg Reparatur im Winter 19/20 wußten wir ja das die Kielbolzen, trotz Erneuerung in den 60er Jahren, nicht mehr dolle waren. S segelt man dann immer mit dem Gefühl, bloss nichts Unterwasser berühren, vielleicht ist sonst der Kiel ab……
Im Winter 20/21 wolten wir die Baustelle wegen dem drohenden Umzug nicht angehen (man möchte so ein Boot ja möglichst nicht im halbzerlegten Zustand transportieren, denn die Befürchtung war schon nicht nur den Ballastkiel, sndern auch das Kielholz erneuern zu müßen, war doch beim stechen über dem Ballast einiges weiches Holz zu spüren.
Nun, in der neuen Halle, wollten wir die Baustelle aber nicht mehr aufschieben, denn neben den Kielbolzen, wollten wir das Schiff auch gerne wieder ganz dicht bekommen, und das macht am meisten Sinn, wenn auch die Struktur wieder 100% in Ordnung ist.
In der Bilge zu sehen waren: das die Stahlbodenwrangen stark verostet sind, teilweise Löcher in den Proflen, das einige Spanten(köpfe) angerottet waren, das einige Spanten von den Stahlbolzen gesprengt und daduch auch im schlechten Zustand waren. durch fehlende vernünftige Nüstergatten hatte es die Bilge (trotz ordentlichem Gefälle nach Achtern) schwer ordentlich zu entwässern, was sich dann auch in allen möglichen details zeigte.
Hier unten sieht man die Bilge im zustand nach der Kieldemontage, allerdings schon grob gereinigt von Dreck und Kieldemontage „Müll“.
Im nächsten Post geht es dann erstmal um die Demontage.