Gläserne Werft – schau es dir selber an

Du möchtest sehen, was bei uns so passiert ?
Dann komm einfach vorbei und schau es dir an!

Hast du Lust, live zu sehen, was in der Werft passiert? Bei uns ist es möglich. Wir öffnen die Tore für jeden Bootsbauinteressierten.

Normalwerweise sind wir montags bis freitags von 8.30-17.00 Uhr da, Pausen sind von 9:30 Uhr und von 13.30-14.00 Uhr.  Am besten meldet ihr euch vorher,  damit auch wirklich jemand Zeit hat.

Melden gern unter 0431 – 72972062 oder auch über Instagram: mirella_sailing.

Wir freuen uns auf euch!

Viel kann hier nicht bleiben…..

Kiel ab und Bilge gereinigt, was bei genauer Beobachtung auffällt ist das die Bodenwrangen in sehr unterschiedlichen Abständen sitzen, zudem ein wilder mix aus Stahl und Holz Wrangen, teilweise direkt aneinander, teilweise abwechselnd.

Was davon genau alles original ist können wir nicht feststellen, leider gibt es keine Pläne von Mirlella (ex Wiking von Heidtmann) mehr. Zur Zeit passt es das angefangen wurde in „Komposit“ also im Mix aus Holz und Stahl zu bauen, es könnte aber auch sein das die Stahlwrangen erst später als verstäkung eingesetzt wurden (vieleicht in den 60er Jahren als nach einer schweren Grundberührung im schwedischen Schärengarten auch die Kielbolzen erneuert wurden.

Wir haben viel überlegt und diskutiert, sollen wir die Stahlwrangen in Stahl neu bauen? oder lieber in Bronze (um die galvanischen Ströme im doch immer feuchten Millieu zu unterbinden, aus gleichen Grund kamen auch keine Edelstahlwrangen und Bolzen in Frage, es gibt doch einige Boote bei denen dann nach längere Zeit die „Nietenkrankheit“ (auch Nailsickness im englischen genannt) sowohl bei Stahlnägeln als auch bei Küpfernieten auftrat, hierbei werden diese Verbindungsmittel spröde und brechen unter Last. Hier ist dann oft ein Totalschaden die Folge (oder komplett neue Beplankung Notwendig), dies wollen wir auf jeden Fall (auch in den nächsten Jahrhundert) ausschließen.

Die Endgültige Entscheidung fiel dann auf Holzbodenwrangen in einem gleichmäßigen Raster (Bei jeden „Hauptspannt“) das ergibt eine „cleane“ Bilge und bei weitem genug Stabilität für den Rumpf, wahrscheinlich sogar mehr als vorher.

Damit der Rumpf seine Form nicht verliert ziehen wir zum einen Hilfshölzer ein, außerdem nehmen wir immer nur jede 2. Wrange weg.

Was bei diesem Demontieren der Wrangen auffällt: nicht nur die Holzwrangen sind größtenteils doch von innen verrottet, auch die Spanten, besanders die an denen die Stahlwrangen angebolzt sind, sind von innen Faul und Rott, meistens bis zur Schlinge, manche nicht ganz so weit, manche bis zur Oberkante oder sogar ein wenig darüber. Fast immer verursacht durch die Stahlbolzen, die aufgerostet durch die Feuchtigkeit und Gerbsäure, die Spanten gesprengt und sich in diesen Rissen Fäulniss gebildet hat. Oberhalb der Stahl-bolzen und Nägel ist das Holz kernig wie es vor 117 Jahren eingebaut wurde.

Zur Instandsetzung der Spanten entscheiden wir uns die zu ersetzenden Teile Formverleimt aus Kamballa zu bauen, klassisch zu Schäften wo es unterhalb der Stringer Unterkante geht, eine „Stufenschäftung“ zu mache wo wir unter dem Stringer durchmüßen. Das heißt wir Schneiden den vorhanden Spanten jede Lamelle ca. 4 cm weiter oben weg, bekommen so eine „Treppe“ in die wir jede Lamelle einpassen.

Die hintersten Spanten sind am wenigsten betroffen und werden deswegen als erstes neu gebaut.

Hier die außerhalb vom Boot gefertigten Heckspanten (achtern Backbord u Steuerbord vom Niedergang.
Hier kann man die angeschäfteten Spanten sehen.

Mehr im nächsten Bericht.

Holz!

So eine Holzhandlung ist schon immer was feines

Wer so eine Baustelle aufmacht braucht Holz. Da wir unsere Vorräte (auch wegen des Umzuges) fast aufgebracht haben, mußte neues Holz her. Wir entschieden uns, wegen der besseren Verleimbarkeit auch unter ständiger späterer Feuchtigkeit, für Kamballa, auch die afrikanische Eiche genannt. Farblich sehr ähnlich unserer Eiche ist sie auch sehr Verrottungsresistent und gleichzeitig hart und trotzdem gut bearbeitbar.

Also angerufen, Holz angefragt und bestellt, und am nächsten Tag abgeholt.

Da die Blockware zu lang war (über 4m), musste eine Idee her wie die Klappe zugeht.

Aber die Mitarbeiter der Holzhandlung und Frithjof waren ja Plietsch.

2 Stapler und anheben, schon geht die Klappe zu.

So kam das ganze bei uns an.

Nun noch abladen.
mit dem Deckenkran unter das Boot fliegen und schon liegt es parat da wo man es braucht.

Kieldemontage

Manche Muttern lassen sich einfach losdrehen, andere brauche mehr Überzeugungskraft:

Nachdem so alle sichtbaren Bolzen die unserer Ansicht nach in den Kiel gehen gelöst oder gekappt sind kann es losgehen. Deckenkran in Position und:

Nach dem ersten anheben merkten wir das innen doch noch ein paar Bolzen durch eine Holzbodenwrange in den Kiel gingen, hier mußten wir noch nacharbeiten, danach ging es recht zügig weiter.

Zu beachten ist: die Oberseite vom Kiel ist im achteren Bereich, den ich mit Bleimenninge gestrichen habe (und nur damit) selbst nach 2 Saisons im Salwasser fast Kein Rost zu sehen, da kommt kein moderner Rostschutz mit…..

So ging es Stück für Stück und am Ende war der Ballast ab.

Die Bolzen die hier noch gar nicht so schlimm aussehen köönt <ihr wenig später nach dem Strahlen sehen.

Strahlen des Kiels in unserer Strahlhalle.

Da sieht man das nicht mehr viel richtig tragendes da war.

Direkt nach dem Strahlen haben wir den Kiel reichlich mit Zinkepoxi, danach zum füllen der kleinen Poren mit Epoxi (Gelprimer von Henkel) beschichtet. dieser wird später dann gespachtelt und mit einem Gewebe überzogen, damit hoffen wir den Rost vom Kiel loszuwerden und einen glatteren Kiel zu haben (Ja, Strömung ist uns auch wichtig).

Kiel mit Zinkepoxi beschichtet.

nun muß er ab, der Kiel….

nach unserer Skegg Reparatur im Winter 19/20 wußten wir ja das die Kielbolzen, trotz Erneuerung in den 60er Jahren, nicht mehr dolle waren. S segelt man dann immer mit dem Gefühl, bloss nichts Unterwasser berühren, vielleicht ist sonst der Kiel ab……

Im Winter 20/21 wolten wir die Baustelle wegen dem drohenden Umzug nicht angehen (man möchte so ein Boot ja möglichst nicht im halbzerlegten Zustand transportieren, denn die Befürchtung war schon nicht nur den Ballastkiel, sndern auch das Kielholz erneuern zu müßen, war doch beim stechen über dem Ballast einiges weiches Holz zu spüren.

Nun, in der neuen Halle, wollten wir die Baustelle aber nicht mehr aufschieben, denn neben den Kielbolzen, wollten wir das Schiff auch gerne wieder ganz dicht bekommen, und das macht am meisten Sinn, wenn auch die Struktur wieder 100% in Ordnung ist.

In der Bilge zu sehen waren: das die Stahlbodenwrangen stark verostet sind, teilweise Löcher in den Proflen, das einige Spanten(köpfe) angerottet waren, das einige Spanten von den Stahlbolzen gesprengt und daduch auch im schlechten Zustand waren. durch fehlende vernünftige Nüstergatten hatte es die Bilge (trotz ordentlichem Gefälle nach Achtern) schwer ordentlich zu entwässern, was sich dann auch in allen möglichen details zeigte.

hier ein gutes Beispielbild für die stark korrodierte Stahlbodenwrange. Im Hintergrund werden die Bolzen des Kiels gekappt. Hier kann man auch sehen das wohl eine Bodenwrange mal „nachgesetzt“ wurde, da die Beiden Wrangen direkt nebeneinader liegen, was leider häufig auch das Abtrocknen der darunter liegenden Planken behindert und damit Rott fördert.

Hier unten sieht man die Bilge im zustand nach der Kieldemontage, allerdings schon grob gereinigt von Dreck und Kieldemontage „Müll“.

Hier sehen die Spanten noch recht OK aus, beim genauen beklopfen und nspizieren síeht man aber auch eine ganze Menge rottes Holz und Eisen. Der Blick geht vom vorderen Schott zum Niderdergang (ersetzt durch die Leiter. Ausgebaut sind schon die Salonbänke zur besseren Zugänglichkeit. (Ja, der  Kiel ist bei diesem Foto auch schon ab, aber da hier schon ales gereinigt ist sieht man am bestn den Zustand vor genauer Untersuchung der Spanten und Wrangen.)

Im nächsten Post geht es dann erstmal um die Demontage.

 

The run 2021 mit Mirella

Am Freitag 11. Juni um 21.30Uhr war es soweit, mit 16 weiteren Schiffen starteten wir in Richtung Svendborg. Gleichzeitig sind in Schleimünde und Flensburg jeweils Yachten gestartet. eine Stunde Früher durften schon die Yachten von Fehmarn starten, die hatten ach die Längste Route während die anderen Gruppen ungefähr die gleiche Länge hatten (ca. 54sm). Wir gingen Blauäugig an die Sache ran, überlegten ob wir bis Bülk den Gennaker setezn sollten, verwarfen aber den Gedanken, „es sind ja die Klassiker, die gehen es ruhig an“.

Deutlich falsch gedacht, kaum kam der Starttut, schon flogen reichlich Spinnaker in die Luft, naja, wir kamen trotzdem gut raus und behaupteten die Führung in unser Gruppe,, hinter der „schnellen Gruppe“ mit Feo und Peter von Sestermühle, die sich recht schnell nach vorne entfernten. Der Wind pendelte so um 13-15 Knoten und Mirella lief unter Fock und Klüver schön gleichmäßig6,5 bis 7 knoten immer dicht gefolgt von zwei 7KR Kreutzern, der AR und der WegaXI (mit seeehr großem Spi!). So ging es in die Nacht, die leider nicht so hell war wie die Nächte davor, aber doch wenigstens trocken und mit Temperaturen die OK waren. Im dunkeln nahm der Wind auf 18 Koten zu, kurze Diskussion mit der Crew (Stephi, Susi und ich), soll der Klüver runter, oder nicht, er bleibt erstmal….zum Glück ist 20 Minuten später wieder weniger Wind, richtige Entscheidung!

Und dann kommen wir Richtung 1. Bahnmarke, zu dem Zeitpunkt einsam in Führung liegend (Peter und Feo sind auf Ihrer langen Bahn wo auch immer) bin ich doch sehr froh am Vorabend den Wegepunkt sehr genau auf die Tonne gelegt zu haben. in meinen Überlegungen der Windvorhersagen wären wir deutlich bei Tageslicht dort gewesen, nun war es noch so dunkel, das wir erst 30m vorher die Tonne ausmachen konnten, und Halse und rum. Vor dem Wind Lyö (südseite segelnd), dann nördlich um Avernakö rum, als wir östlich von Lyö sind wird der Wind deutlich weniger und Susi und ich beschließen mal den Gennaker zu setzen. Fährt gut! und kaum ist er oben gehen auch bei fast allen anderen die Spis hoch. ein schönes Bild so ein spinnakertreiben hinter einem!

Dann irgendwann wissen wir das wir noch 2 Halsen fahren müßen, also Stephi aus der Freiwache geholt, und bei inzwischen wieder 18-20 knoten das erste mal mit Morella Halsen- sollte man doch mal üben und nicht um 4.30 ohne Training ausführen- es kommt wie es kommen muss, der Gennaker kommt nicht weit genug vor und wickelt sich um das innere Vorstag……und es wird nicht weniger, nach 10 törns können wir zum Glück zurückhalsen und mit dem nun andersrum drehenden Wind den Gennaker wieder ausdrehen und Bergen. Heil!

Den Rest fahren wir dann ohne Gennaker und queren um 5.42 Uhr als erstes Schiff die Ziellinie.

Danach wird weiter zum Hafen gesegelt und wir bekommen als erstes das Kühle Bier von Pantaenius an Bord gereicht!.

Als wir später Aufwachen ist der Hafen voll von schönen klassischen Yachten und es herscht überall Hochstimmung das man endlich wieder soetwas erleben kann!

Hier ein paar Eindrücke von Svendborg:

P.S: was letztes Jahr noch alles so war, und was wir diesen Winter an Mirella mgemacht haben pflege ich so nach und nach ein, also keine Angst, ihr verpasst nix wenn Ihr von Zeit zu Zeit mal vorbeischaut.

Sorry…..

dass ihr so lange nichts gehört habt, aber keine Angst – Mirella segelt!!!!

Mirella in der Abendsonne beim Friedrichsorter Leuchtturm, Rückkehr aus der dänischen Südsee – 10 Tage bei herlicher Septembersonne.

Bis Ende August haben wir einen Arbeitsmarathonendspurt hingelegt (Berichte folgen), dann 3 Tage gewässert im Kran, danach war nur noch die Bordpumpe im Einsatz.

Aber die Arbeit hat sich gelohnt! War das Schiff vorher schon unheimlich schön, nun ist Sie noch schöner!

Segeln in der Abendsonne
Entspannen bei Sonne und leichten Winden
Auch bei Starkwind läuft Mirella gut an der Kreuz.

Das letzte Bild kommt vom letzten Montag, Rückweg von Marstal nach Kiel, Kreuzkurs gegen Südwest, herrliches Segeln.

Fortsetzung folgt (nun wohl hoffentlich wieder häufiger 🙂

 

 

Ein Monat vergangen, aber nicht ohne Arbeiten an Mirella :)

Die Leute, die uns regelmäßig im Blog besuchen, könnten denken, dass den letzten Monat über nichts passiert ist, dem ist aber gar nicht so, aber nach den vielen Stunden Arbeit war das Schreiben am Rechner nicht drin.

Mirella hat in der Zeit aber auch wieder Fortschritte gemacht,  hauptsächlich durch uns selbst, teilweise aber auch mit den Mitarbeitern.

Was ist passiert? Da die Planken und Spanten zum größten Teil 115 Jahre alt sind und meistens in sehr gutem Zustand, haben wir uns entschieden, wieder Öl und Bleimenninge als Beschichtung/Schutz zu nutzen. Für die Flächen zwischen den Hölzern – an den Kontaktflächen – haben wir Skidd angerührt, Talg und Bleimenninge „the red lead butter“. Hier ist die ganze Beschichtung (auf der Innenseite) schön zu sehen.

Mal sehen ob auch dies wieder 115 Jahre hält :).

Nun musste ja das Cockpit wiederhergestellt und alles mögliche lackiert werden, innen wie außen.

Also erst einmal Cockpit bauen, damit man dann die Hölzer beizen und lackieren kann, gleichzeitig im Vorschiff Decke und Rumpf innen vorbereiten.

Aber hier nun Schritt für Schritt:

Als erstes musste ich den neuen Heizöltank unter das Steuerbord Deck bauen, da kommt man, nach Einbau der Steuerbord Sitzducht, nur noch schwer ran.

Michael hat uns für den Tank einen speziellen Adapter gebaut, da es keine Chance gab, einen Schlauch zwischen Befüllbeschlag und Tank zu bekommen. Also gemessen und gezeichnet und dann:

So sah die Tankanschlussplatte aus: ein Gewinde um eine Schlauchtülle einzuschrauben.

Dieses Messingteil hat Michael uns nach unserem Entwurf gedreht, unten Gewinde für die Tankplatte, oben passend für den Befüllbeschlag, innenliegend ein O-Ring zur Dichtung.

Also Tank einbauen, Loch genau über dem Stutzen bohren und Befüllstutzen einstecken. Hört sich einfach an, dauert dann doch länger als gedacht.

Aber es hat funktioniert! Und jetzt können wir 32l Heizöl für die Heizung bunkern, was im Herbst (November) mehr  als eine Woche Durchheizen bedeutet. Natürlich kann man bei Heizölmangel auch Diesel einfüllen.

Die Enlüftung des Tanks habe ich mittels Y-Stück an die Entlüftung des Benzintanks für den Motor angeschlossen – man möchte ja nicht zuviele Beschläge auf dem niedrigen Freibord haben (das hat bislang (Nov. 2021) auch gut funktioniert. Andere Medien würde ich nicht gemeinsam entlüften (also kein Wasser, Abwasser oder ähnliches mit Betriebsstoffen zusammen).

Nun konnte es endlich mit der Cockpit-„Endmontage“  losgehen: die weiter unten beschrieben Teile konnten verleimt und verschraubt werden.

 

 

Als erstes wurde noch die abgebrochene Leiste Stbd achtern wieder angeleimt und auch mit dem Setzbord des Cockpits verleimt.

Dann den Träger, die Cockpitwand und die Träger der Sitzducht montieren und verleimen.

Es wird langsam! Mit der Laufplanke im Cockpit steht man auch endlich mal wieder „normal“ im Boot. Die ersten Bretter auf der Cockpitwand sind auch wieder montiert (verleimt)…..
Hier die tragende Platte unter der Sitzducht, hierauf kommen die Mahagoni-Vollholzbretter, welche die nachher sichtbaren Sitzduchten bilden. Hier sind dann auch alle außer einem original, nur eins war nicht zu retten. Zum Maßnehmen liegt schon ein „Deckel“ daneben.

Dann mussten die Ausschnitte für die Backskisten festgelegt und angezeichnet werden. Bloß nicht vermessen, dann wäre die Sperrholzplatte Verschnitt. Also alles 3 mal gecheckt, Massivholz oben aufgelegt, nochmal geschaut. Dann zuschneiden, alles passt.

Zum gebückten Ausgleich mit dem Stehen im Cockpit hatte ich die Deckenbalken der Decke abgeklebt und die Decke im Vorschiff lackiert.

Das bringt viel Hellligkeit ins Vorschiff.

Weiter im Cockpit:

Die Deckel sind fertig und liegen am Platz, die unbehandelten müssen aber noch lackiert werden. Gut zu sehen ist auch das Loch für den Stutzen des Heizöltanks, links vom Setzbord des Cockpits ziemlich mittig. Hier wird nach der Deckslackierung nur der Stutzen reingedrückt und montiert.

Auch unter dem Boot geht es weiter. Für das Ruderblatt muss noch eine Ausnehmung am Steven gemacht werden. Wie es geht, zeigt die nächste Bilderreihe:

Erstmal die genaue Mitte festlegen, dann zu einer Kreissäge ein passendes Anschlagsholz fixieren (ist hier links an der Kielkante zu sehen), damit man mit dieser einen geraden Einschnitt hinbekommt. Die Tiefe sollte man an der Kreissäge einstellen, passend zum Radius, den man ausarbeiten möchte.
Danach dann immer links und rechts im gleichen Abstand (mit gleicher, aber natürlich abnehmender Tiefe) Schnitte setzen, dazu jeweils das Anschlagsholz versetzen.
So sägt man dann am Anschlagsholz gerade runter. Dabei bitte immer den Rückschlag der Kreissäge beachten, also gut und sicher führen!!!!

Jetzt kann man mit einem scharfen Stechbeitel die Stege wegstemmen und hinterher mit einem speziellen Hobel die Rundung nachhobeln. Das Ergebnis sieht dann so aus:

So sieht die Ausnehmung am Ende aus. In dieser negativen Rundung wird nachher die Vorderkante des Ruderblattes drehen. Wenn man genau hinsieht, sieht man noch Steuerbord die Nieten, die gleich in die vorgebohrten Löcher durch den Spant getrieben und danach von innen vernietet werden.

Wieder oben im Cockpit, die Sitzducht ist gebeizt und einige Male lackiert.

Sitzducht inkl. Backskistendeckel nach ein paar Gängen Lack.

Nun musste das Lackieren weitergehen. Unsere Vorgänger haben das Kajütdach mit SP320 klarem Epoxi beschichtet und danach 2K lackiert. Auch dieser Lack hat inzwischen gelitten und wir hatten ihn schon mit angeschliffen. Das Lackieren sollte in folgender Reihenfolge passieren:

Als erstes der Rumpf, weil dieser keinen Einfluss auf die Sachen oben hat und schon mal härten kann, möglichst lange vor Fenderlast und co.

danach das Deckshaus Dach, weil dieses schnelle durchhärtet, zum weiteren Abkleben,  danach alle 1 K Klarlack Teile und als letztes das Deck. Alles im Engen Takt und mit minimaler Ablüftung zwischendurch. Das hieß einige Nächte lang lackieren, ging ja immer nur außerhalb der normalen Arbeitszeit (naja, manchmal wurde länger geschlafen, nach der Rumpflackierung bis um 4 Uhr zum Beispiel.

Mirella nach dem Unterwasser streichen auf dem Weg zur Deckshauslackierung 1K, gut zu sehen die Abklebungen oben auf dem 2 K Lack.

Der Name wird schonmal angehalten.

 

Das Deckshaus nach der Lackierung oben 2K Perfection, Direkt nach dem Lackieren aufgenommen, wegen noch vorhandenem Sprühnebel leider die schlechte Qualität.

und zu guter letzt:

Der 1 K lack ist fertig, unglaublich schön dieser tiefe Glanz und der warme Mahagoni Ton.
Das Deck gerollt mit International Interdeck, aufgenommen aus unserem Hubsteiger (drohne haben wir noch nicht).

Dieses Wochenende viele Kleinigkeiten

Nichts Großes zu sehen, könnte man sagen, aber viele Kleinigkeiten.

Freitag morgen konnte ich endlich die Decksbalken im Vorschiff lackieren. Perfektion Plus im Spritzverfahren, den letzten Gang leicht mattiert, danke an Michael, der so super abgeklebt hat. Da freut man sich schon auf das weiß Lackieren! Das wird erst die komplette  Optik bringen, aber trotzdem schonmal ein Bild.

Der Perfektion Klarlack lässt das Holz heller, da es nicht, wie die Öllacke, die Farben „anfeuert“.

Naja, Samstag war nicht viel mit Arbeiten, die Firma hat mal wieder die meiste Zeit beansprucht. Aber ein paar alte Borddurchlässe wurden entfernt und auch festgelegt, dass die neuen besser platziert werden und dichter zu den „Verbrauchern“ kommen sollen. Also werden wir mit ein paar Pfropfen die alten Löcher schließen. Dann mal checken, ob die neuen Borddurchlässe auch richtig bestellt wurden… – siehe da, eine Tülle fehlt, da muss ich mich drum kümmern.

Sonntag will ich dann erstmal die Geber der alten Nexus Anlage entfernen. Interessanterweise sind die Borddurchlässe mit Ettan eingesetzt, was wunderbar gedichtet und das Holz geschützt hat. Auch eine Idee.

Für die Raymarine Anlage gibt es nur noch einen Geber (DST800), der in das alte Lotgeber-Loch soll. Dieses muss aber größer und dabei auch richtig senkrecht gebohrt werden. Zwar ist drinnen und draußen je ein Ausgleichsklotz , aber der Geber zeigt doch 5-10 Grad nach außen. Das erklärt wohl auch das leichte Schaben über einen Stein bei 2,20 Wassertiefe – mit 2,0 Meter Tiefgang eher ungewöhnlich -, aber wenn der Geber schräg misst, wird die angebliche Tiefe größer……

Außerdem habe ich das Autopilot-Fundament fertig gemacht. Und ein Ruderlagengeber-Fundament angefertigt und mit Epoxi versiegelt, wobei ich die Löcher für die Schrauben, die durchgehen, immer deutlich größer aufbohre und mit angedicktem Epoxi fülle. Später bohre ich den Schraubendurchmesser in die „Epoxibuchse“, so wird das Eindringen von Wasser in die Sperrholzplatten verhindert.

Das Autopilot-Fundament fertig zur Aufnahme des Antriebes.

Die Fundamentplatte ist mit langen 8mm-Sechskantholzschrauben in die Eichenspanten gebolzt.

Außerdem habe ich noch das alte Garmin GPS, den Nexus Server und einen Funklautsprecher aus dem Salon ausgebaut. So ist der Salon noch schöner :).

Endlich, nun ist es soweit…..

Lange haben wir und besonders Bart auf diesen Moment hingearbeitet. Da letzte Woche wieder (fast) nur Kundenaufträge anstanden, ging es mit den Planken erst diese Woche weiter.

So sah es ja im Winter aus.

Hier kann man gut erkennen, wie dünn der Steven gerottet ist. Eigentlich geht er gut 10 cm weiter ins Schiff. Nach gut 115 Jahren und der schlechten Reparatur oberhalb des Stevens in den 70er Jahren ist dies nur verständlich.

Dann kam erst der Steven:

Das war der erste Meilenstein auf dem Weg des Aufbaus.

Dann kamen die Planken auf der Bb-Seite…..

Zu! Bis auf den Spund deben dem Ruderkoker.

Dann wuchs der Rumpf an Steuerbord zu, ein herrlicher Anblick auch von innen.

Und nun hat Bart die letzte PLanke drin. Der Rumpf ist zu!

Alles original mit Oregon Pine- und Eichenspanten wieder aufgebaut. Für die hoffentlich nächsten 115 Jahre…

Der stolze Bootsbauer bei seinem Werk, Posen erlaubt!

Natürlich ist jetzt noch viel Arbeit am Rumpf. Die Planken und der Steven müssen noch außen geformt, die Bodenwrangen verbolzt werden. Donnerstag wurde die VA-Bodenwrange eingepasst (Danke Tom!) Der Sprint zum Wasser geht los.