1. Abschied

Ich erwachte sehr früh da, mein Körper überall schmerzte und Stephie viel Platz in der Koje beanspruchte . Da ich wusste, das ich nicht wieder einschlafen konnte, stand ich auf, fand bei google eine vielversprechende Steinofen Bäckerei in Fußlauf nähe, die um 7, also in einer halben Stunde, aufmachen sollte. Da mit dem Rücken spazieren gehen bestimmt gut war (ich glaube ich sah aus wie ein Fragezeichen), lies ich das Auto stehen und machte  mich auf dem Weg und war kurz vor 7 an der Bäckerei, die schon aufhatte und einen wunderbaren Brot und Backwaren Duft verströmte. Hier gab es noch richtige Sauerteig Brote und Brötchen, leckeren Kuchen, alles richtig mit Liebe von Hand gemacht. Hier deckte ich uns mit Brot Vorräten für den Tag und Bulle (schwedisches Hefegebäck) ein. Der Spaziergang zurück lies mich ein wenig entspannen, richtig gut wurde es aber erst Tage später.

An Bord war Stephie auch wach und so gab es ein wunderbares Frühstück um uns für den Endspurt zu stärken.

Wir machten währenddessen schon diverse Töpfe Wasser heiß, denn Stephie wollte schon mal anfangen zu schrubben wären dich noch letzte Montagen machte, und Anfing das Werkzeug und Material zu sortieren, geht zurück nach Kiel, brauchen wir noch an Bord. Das Boot wurde von vorn nach hinten geschrubbt, ich schloss noch den Plotter an, verdrahtete das Ladegerät und den Landanschluss, nun konnten die Akkus auch richtig geladen werden.

Danach fuhren wir erstmal zum Shop, Etan kaufen und noch 2 Quickteile für das Wassersystem, um die Heckdusche fertig anzuschließen. Zurück an Bord, es war schon 14 Uhr, Räumte ich jetzt das Boot aus, und unsere Einkäufe und Taschen an Bord, während Stephie alles im Boot verstaute, packte ich die Dachbox und das Auto, diesmal war genug Platz zum schlafen, was wir hofften auf der Fahrt dann irgendwo machen zu können. Um 19.00 Uhr lief dann die Heckdusche, und das Boot war so Traumhaft hergerichtet, das man am liebsten gleich losgefahren wäre. Am letzetn Tag im Apartment hatten wir alle Polsterbezüge gewaschen, die wir nun wieder drauf gezogen hatten, das Ölzeug hing im Schrank, der Kühlschrank lief, wir hatten (fast) alles geschafft was wir wollten, Mirella war bereit für die große Reise.

Ein letztes Mal zu „unserem“ Coop um die Ecke, um Skageröra, Räkor und Kalles Kaviar Vorräte für zuhause und die Reise einzukaufen, dann beim Losfahren fiel uns ein, wir wollten noch mit Tomas in den Keller, wo er noch diverse Ersatzteile liegen hatte. Das sollte schon Freitag oder Samstag passieren, doch da war das Auto immer noch so vollgepackt, das wir nichts neues reinladen wollten.

Ein kurzer Anruf, zum Glück war er da und wohnte auch direkt neben dem Laden. So kamen um 20.30 Uhr endlich los 930 km vor dem Auto, müde und beide kaputt aber glücklich mit dem geschafften und der Aussicht nächsten Freitag wieder zu kommen und Mirella dann nach Hause zu bringen. Am Ende fuhren wir die ganze Nacht durch, abwechselnd, waren um 7.20 Uhr in der Firma, konnten noch Duschen und waren pünktlich um 8 zur Besprechung am Tisch. Besser konnte man die Woche nicht nutzen!!!

Endspurt.

Heute wollen wir „fertig“ werden, denn morgen wollen wir noch kurz Saubermachen und einräumen, so das man sich freut, wenn wir in einer Woche zum Urlaub an Bord kommt. Mittags soll es dann spätestens los gehen.

Also ein erstes Frühstück an Bord im Cockpit, dann legen wir los. Stephie wieder im Kriechgang im Vorschiff, ich wollte diversen Sachen fertig stellen und in Betrieb nehmen. Als erstes kommt das Wassersystem dran, dafür muss ich noch die Heckdusche komplettieren. Diese kommt ja auch in die Heckbackskiste, dafür passe ich ein Brett ein, in die Später der Duschkopf eingesteckt werden soll, an das andere Ende kommt der Philippi Landanschlussstecker der schön klein Aufbaut, und hier herforragend hinpasst und mit seinem Wasserdichten Deckel auch Spritzwasser, sollte es eindringen, vertragen könnte.

Nun muss aber erst noch der elektrische Antrieb gemacht werden, es soll ja ehh eine neue Verteilung in einen der Schränke, damit die „70er Jahre“ Elektrik (siehe Photo) verschwinden kann. So lege ich eie Zuleitung, lege einen Hauptplus in den Schrank den Stephi freigegeben hat über der Naviecke, sowie eine Hauptminus. An den Minuskontakt kommt eine mitgebrachte Verteilerplatte, auf die werden alle Verbraucher gelegt die neu verdrahtet werden (wegen der Zeit bleibt für das vorhandene erstmal auf der alten Verteilung), der Pluskontakt geht auf die neuen Philippi Schalt- und Sicherungspaneele, die erst einmal nur im Fach liegen, eine Tür werden wir nächste Woche in der Firma fertigen. Sicherrungsverteilung überlegen, Pumpe anschließen, läuft! Nun Wasser einfüllen (Dichtigkeitsprüfung, Stephie muss in Ihrem Kriechkeller kontrollieren, alles dicht! Dann Probelauf mit Wasser, es Läuft!!!!! Schade das der Boiler noch nicht funktioniert.

Danach ist die Heizung dran. Warmluftschlauch fertig verlegen, Tankanschluss an die Heizung, Panel in den „E-Schrank“ legen, verdrahten, danach Probelauf, nach 2 Starts läuft Sie brav vor sich hin, wie schön, die Skipperin ist begeistert!

Apropo Skipperin, auch Sie hat ordentlich Fortschritte gemacht, die Wände und Decken, wo wir schlafen wollen, sind sauber geschliffen, werden nun gereinigt. Aber wir werden wohl auch diese Nacht im Salon verbringen.

Da wir beim Arbeiten im Boot bemerkt hatten, das in den oberen Plankengängen (mangels segeln und der damit verundenen Schäglage) noch nichts zu gequollen war, dies auch in einer Woche zu unserem Überführungsstart noch so sein würde, überlegten wir Etan in die feinen Ritzen zu bringen, um zu verhindern, das beim segeln alle Sachen und Taschen nass werden würden. Eine kurze Recherche ergab das Etan hier in Schweden (wo es her kommt) deutlich weniger kosten würde als beim deutschen Lieferanten. Zum Glück fanden wir einen Shop in der Nähe der Sonntag auf und Etan vorrätig haben sollte. So wurde dies auch noch für den nächsten Tag geplant. Todmüde fielen wir nach dem Essen in die Koje und schliefen sofort ein.

Erste Nacht an Bord.

Heute kommen wir, durch Apartment räumen und Wäsche machen, etwas später an Bord, es geht aber sofort an die Arbeit, heute Abend sollen wir ja irgendwie an Bord schlafen können, der Bus ist ja auch noch Materiallager.

Stephie verschwindet also wieder in „Ihr“ Vorschiff und Kratzt und schleift weiter, was in den Ecken und Winkeln und teilweise ja auch über Kopf seeeehhhr seehr mühselig ist. Auch werden die Arme von der Tagelangen Plackerei nicht munterer, uns tut langsam alles weh, aber der Wille der „Fertigstellung“ (wir wissen inzwischen das wir hier nur einen guten Zwischenstand hinbekommen) hält uns aufrecht und am Arbeiten, sind ja auch nur noch 2 Tage (so dachten wir).

Bei mir stand der Luftschlauch und der Boiler auf der Liste ganz oben.  Als erstes den Luftschlauch verlegen, leider ist selbst die Größte Bohrkrone die ich mitgenommen habe 3mm zu klein, heißt ich muß jedes Loch vergrößern wo ich durch ein Schott muß.

Der Boiler muss von innen gereinigt werden, dicke Kalkschichten von den Jahren der Benutzung zieren Ihn.

So lege ich den Schlauch von vorne nach hinten durchs Schiff, überall unsichtbar, ausser im offenen Fach unter der Navi, aber da soll ehh noch eine Klappe vor, damit der Stauraum auch genutzt werden kann. Den Boiler hatte ich noch gebraucht liegen, allerdings mit defekten Heizstab, den hatte ich schon vor 4 Wochen bestellt, war aber noch nicht gekommen, trotzdem schraube ich den alten Heizstab raus und entdecke eine nicht mehr vorhandenen Anode sowie mehrere Kilo Kalk (jetzt ist auch klar, warum der Heizstab den Fi rausschmiss bevor wir den Boiler ausbauten). Also den Behälter erstmal reinigen, dann ein Podest anfertigen, Halter aufschrauben, noch 3 x um Schrauben, ist halt richtig „saugend schmatzend“ und die Podestleiste 1cm zu hoch passt halt nicht.

Zum Schluss sitz er, wird noch nicht befestigt, da der Heizstab ja hoffentlich bis zu unser Reise kommt. Deswegen wird die Kaltwasserleitung nur mit einem T-Stück davor gelegt auf dem Abgang eine Endkappe.

Abends wird klar, das Vorschiff ist noch nicht bezugsfertig, also werden wir im Salon schlafen, eine Koje Freiräumen, 1,40 Breite muss ja gehen. Ging auch wunderbar, allerdings könnte die Matratze etwas komfortabler sein, die kommt auf die Liste .

ein kurzes Abendbrozt vor dem Schlafen gehen, dann kriechen wir seehr Müde in die Koje neben den Werkzeug Stapeln.

ich schmiere Brote die dann gleich gegessen werden.

Endlich ist Sie unsere…..

Heute können wir den Tag durchschrauben, Abends soll dann endlich endgültig der Vertrag unterschrieben und die Restsumme bezahlt werden. Stephie muss sich heute an das Vorschiff machen, noch eine Nacht und wir müßen unser Apartment räumen, da man immer maximal 4 Nächte bleiben darf, danach wollen wir an Bord übernachten.

Also zieht Sie mit Ihren Waffen ins Vorschiff, vorher rückt Sie noch der Toilette und Umgebung mit Putzmitteln zur Laibe, sieht hinterher wieder wie neu aus.

Ich fange an die Schläuche und Leitungen zu verlegen, als erstes die Kabel für 230V, dann den Kabelbaum für die Heizungsbedienung. Danach  der Warmluftschlauch, vorher aber das Heizagregat rein, damit ich den Anschluss habe. Und große Löcher schneiden (für den Schlauch) bevor der Vertrag unterschrieben ist, geht auch nicht, also mal die Bilge auf und schauen wie ich mit dem Wasser weiter komme. Die Pumpe setze ich unter die Bodenbretter, dafür erstmal ein Podest einschrauben, Pumpe setzen, Rohre anschließen.

Im Internet haben wir einen schönen Stilechten Hahn gefunden, der soll bei der Spüle eingebaut werden, den alten hatte ich schon Dienstag ausgebaut, damit Stephie besser die Arbeitsplatte schleifen und Ölen konnte. Für den Hahn muss ich ein größeres Loch Bohren, danach den Hahn einschrauben, die flexiblen Anschlussleitungen mit Quick Schnellanschlüssen für die PE-Leitung vorrichten und am Hahn einschrauben, die Leitung von der Pumpe zum Wasserhahn und zum Boiler legen (den wollte ich im Motorraum hinter den Motor setzen, passt gerade, dazu später).

Tja, dann war auch dieser Tag vorbei, ein letztes mal Richtung Apartment, essen, dann zu Tomas und Lasse, letzte Verhandlungen. Verhandlungen weil der Motor nicht unserer Vereinbarung entsprach, der neue Krümmer kostet 450,-€ zzgl. ein und ausbau, die Gefahr das Bolzen abreißen, wenn man den vergammelten Krümmer löst (sehr real, weil schon öfters passiert) dann muß nämlich der Motor raus und die abgerissen Bolzen ausgebohrt und das Gewinde nachgeschnitten werden, alles möglich, aber Zeitintensiv.  Auch darüber wurden wir uns einig, der Vertrag geändert und von allen Unterschrieben, die Restsumme gezahlt, und nun war Mirella wirklich unser!!!!

Ein letztes schlafen im Apartment mit Frühstück auf der viel gelobten Terrasse, dann Apartment räumen und reinigen, die nächsten Mieter stehen schon Wortwörtlich vor der Tür.

 

Probesegeln!

Der Mast beim Segelsetzen schn ganz Beeindruckend

Aufstehen, Frühstücken und zum Boot, Heute soll gesegelt werden, aber erst um 15 Uhr.  Wie die Motortour wieder mit Tomas. Vorher wird im Salon geschliffen und ich plane Elektrik und Wasserlauf. Ab 14 Uhr räumen wir alles Material und Werkzeug auf den Steg und decken die Plane darüber, danach Motor an und auslaufen. Großsetzen mit der „Captive“ Winsch (so würde man es heute ganz modern nennen) am Mast ist schon spannend, 55qm wollen den Mast hochgekurbelt werden, aber es glückt, danach die Fock hoch, hier per Hand ohne Winsch, dann kommt im Fall ein eingesetzter Bock runter, hier nun nochmal das Fall rumgelegt und  runtergelegt auf den Belegnagel, 2: 1 Untersetzung, noch nie so gesehen, man lernt halt nie aus. Wenn man das dann noch mit Fußarbeit unterstützt kommt man auf ganz passablen Druck auf das Vorliek, der Segelmacher in mir hätte manchmal gerne noch mehr…..

So segeln wir auf dem Mälaren direkt vor Reimersholmen und Langholmen auf und ab, das erste mal unter segeln, Stephie steuert, wir halten Ausschau bei dem ganzen Verkehr der hier wie auf einer Kreuzung einmal vor und zurück in unsere Richtung geht, aber auch fast 90° dazu aus der Stadt Richtung Süden und umgekehrt. Spannend mit so einem Langkieler, der ja doch anders reagiert wie die Kurzkieler oder gar T-Kieler die wir sonst gewohnt sind. Aber man merkt sofort, Mirella segelt prächtig, einzig die angegeben 8to bezweifeln wir, zu recht, wie sich später rausstellt (10to).

Nach einer Stunde holen wir die Segel ein und ich Motore Richtung Steg und fahre mal unseren ersten Anleger, geht sehr gut, Mirella liegt wieder am Platz.

Um nicht immer über den Bugsrit ein- und aussteigen zu müßen, und da die Nachbarplätze ehh frei sind, legen wir uns Tagsüber dann immer Paralell zum Steg, so kann man z.B. mit Holzteilen die Zugesägt werden müßen schnell auf den Steg gehen, danach das Teil wieder an Bord einpassen.

Also weiter fleißig sein. Stephie machte den Salon weiter und die Arbeitsplatte der Spüle, da diese auch nicht sehr appetitlich aussah. Da ich im Vorschiff soweit durch war ging ich erstmal an die Konzipierung der Heizung, hatte ja nur eine Heizung, einen Tank, reichlich Schläuche etc. eingepackt, nun musste ich mal schauen wo das alles gut und Platzsparend unterzubringen ist, denn Backskisten hat Mirella keine sehr großen und auch nicht sehr viele.

Schnell war klar, der Heizungsabgasauslass muss hinten oben raus kommen, da das Heck viel zu schön ist, und die Seiten wohl immer durchs Wasser ziehen können. Später ließ ich diesen vorläufig bei Betrieb hinten aus der offenen Klappe schauen, dazu wird das Wellrohr immer aus dem Loch das es führt gezogen und vor der Klappe rausgeführt. Das Aggregat bekommt seinen Platz in der Bb Backskiste achtern, nach hinten reingeschoben, der Tank auch in die achtere Backskiste, die ist vorne gerade hochgenug, um diesen aufzunehmen. Der Warmluftschlauch führt dann von der Heizung durch den Motorraum, der Ölzeuglast (macht ja Sinn zum trocknen) unter der Naviecke , unter der Bb Koje, durch den Schrank bis ins Vorschiff. Ein Auslass vorne im Salon, ein weiterer Vorberetet beim Niedergang, ein Ausgang im Vorschiff, das muss für die Tour ersteinmal reichen.

Soweit schonmal ein Plan, die Durchführung wurde dann auch begonnen, sprich Heizaggregat einbauen, Tank hinten einbauen, vorher überlegen wo denn noch der Landanschluss hinsoll, sowie die Heckdusche alles wird in die Achtere Backskiste geplant, wie oben ausgeführt soll ja von dem modernen Kram nix zu sehen sein. Tja, und dann ist auch dieser Tag schon wieder vorbei. Der geölte Salon sieht jetzt richtig schön aus, die Arbeitsplatte wie neu, Stephie hat richtig was geschafft, ich viel geplant und angefangen, nix ist funktionsfähig, trotzdem bin ich recht zufrieden. Abendprogramm wie am Vortag, aber wir Beide sind schon müder……

Probefahrt die erste….

Am nächsten Morgen stand die Probefahrt- und -segeln an,  leider war kein Wind, so machten wir erst einmal die Motorfahrt. Die lief Problemlos, ja der Motor startete etwas langatmig, aber er ist ja auch von 74 und da auch der Vollgastest hält (Tomas war nicht begeistert) war der Teil abgehakt. Aber schon beim Fahren, und erst recht nach dem Anlegen, roch es stark nach warmen Epoxi, der Grund war sofort offensichtlich, der Krümmer war durchgegammelt und schwedisch-rustikal mit gumgum (Automobilauspuffreparaturmaterial) repariert, das gab später noch Diskussionsbedarf.

Danach konnten wir loslegen. Leider war an diesem Tag, wie auch an allen folgenden Tagen, immer ein Sonnen/Regen mix, d.h. immer wieder alles zusammenpacken, die Plane, die über dem Baum im Cockpitbereich war , aufmachen zum leichteren Einstieg, und wieder schließen damit die Teile die dort ausgelagert waren, nicht nass werden.

Stephie fing im Salon an, dort kann man zum besseren schlafen die Rückenlehnen hochklappen, dann liegt man auf bis zu 140cm Breite bis zur Bordwand. Oben beschriebenes Problem mit dem Leinöl lies den Salon und erst recht die Außenwand war teilweise schwarz. Also rückte Stephie diesem Bereich (unser Sohn Leo wollte mit uns das erste Stück Überführung machen, eine Hand mehr beim neuen Schiff ist ja nicht verkehrt.) Hier war erst einmal ein durchprobieren der „Waffen“ nötig, Kratzen? Schleifen? Wärme? Stephie konnte hier viel ausprobieren, viel kämpfen, wurde aber am Ende mit schönem Holz belohnt. Wir haben uns vorher auf Weißöl als neue Versiegelung geeinigt, d.h. den Vorteil des Leinöls (Atmet aber hält Wasser weg) riecht aber gar nicht. Mirella roch doch recht streng bei der ersten Besichtigung nach Leinöl……

 

Ich machte mich an die Koje, sollte hier doch die sehr schmalen oberen Kojen entfernt und die unteren Kojen zu einer Dreieckskoje verbunden werden. Zum Glück setzte ich vorher nochmal den Zollstock an und stellte dabei fest das die untere Koje max 1,60m lang sein würde, für 2 über 1,90m lange Menschen doch etwas zu kurz. Kurzes überlegen, anschauen der oberen Kojen, na dann bleibt das wohl erstmal so, das ist wohl eher eine Winterarbeit…..

Punkt 1 also abgehakt, gleich weiter zu Punkt 2, der Wassertank. Die Vorbesitzer hatten schon einmal einen Wassersack im Vorschiff gefahren, von dem das Wasser im Schwerkraft verfahren zu einem Hahn an der Spüle lief. Der Platz schien der einzig vernünftige zu sein, aber nun sollte auch ein Boiler und eine Druckwasserpumpe rein, man möchte ja gerne mal heiß abwaschen oder eventuell sich nach dem Baden mit der warmen Heckdusche  mal abduschen. Wichtig war uns bei allen Arbeiten am Schiff, dies so original wie möglich zu lassen und alles wieder Rückgängig machen zu können, dazu später mehr.

Also wurde vorne vor den Kojen erstmal ein Podest eingebaut, auf dem der Tank liegen kann. Wir wollten nicht, das er im Schiff liegt und sich darunter Kondenswasser sammelt und das Schiff hier schimmelt oder gar gammelt. Dafür musste ich erstmal mit viel gekrieche und langen Armen 2 Längsträger einbauen auf die ich dann die Querhölzer (mit Abstand zur Belüftung) als Podest legen konnte. Der original Einlass bekam einen neuen Schlauch, das Podest ein Loch für den Ablauf Anschluss, dann konnte der Sack ausgebreitet und befestigt werden, die Anschlüsse angeschlossen werden, die erste (Teil-)Arbeit war erledigt.

Stephie hatte inzwischen Fortschritte im Salon gemacht, geschliffen sah das Holz nochmal viel wohnlicher aus, aber auch hier war weniger fertig als gewünscht.

Müde zogen wir nach Hause, kauften noch zu Essen ein, bereiteten dieses zu und genossen es auf der Dachterasse in der lauen Sommerabendluft.

Ausrüstung, oder Werftaufenthalt am Steg

Unsere Idee, schon bei der Besichtigung, war Mirella nochmal eine Woche Lang eine „Weftkur“ zu geben, am Liegeplatz, um wenigstens ein wenig Komfort und ein wenig Reinlichkeit ins Boot zu bringen.

Auf unser Liste standen unter anderen:

Entfernung der oberen Kojen im Vorschiff, um unten eine große Dreiecks Liegefläche zu haben.

Einbau Wassertank, Leitungen, Pumpe, Boiler.

Einbau Heizung (ja, auch im Sommer teilweis angenehm, und wenn die Frau länger mitsegeln soll ehh ein muß)

Einbau Ladegreät u Landstromanschluss

Einbau 12V Anlage mit Sicherungen Schaltkreisne etc.

Plotter einbau

Entfernung von Leinöl in den Wohnbereichen, wo man direkten Kontakt zu den Oberflächen hat.

…………

Die Wochen vorher wurden also Listen mit Material- und Werkzeug-Bedarf geschrieben, dann überlegt, wie kommt das alles mit, naja, wir haben ja auch noch die Dachbox…..

Die „Probleme“ waren:

Das Leinöl, welches Mirella von den Vorbesitzern innen Verabreicht bekommen hat, hat sie auf jeden Fall super konserviert, leider mit dem Nachteil, das sich durch eine zu hohe Dosierung eine klebrige Oberfläche gebildet hat in der sich dann Staub und Schmutz wunderbar angehaftet haben. In der Bilge hat sich sogar eine Gummiartige Schicht gebildet, die sich abziehen lässt (und auch raus muss, denn nun dringt kein Öl mehr in das Holz, aber dazu später mehr).

Die Werkzeugliste wurde lang, von unterschiedlichen Schleifern über Kabelpresszangen, Messgeräte, Sägen, Flex, Wasserrohrschneider etc. Außerdem musste schon alles mit, was später nicht ins Flugzeug geschleppt werden sollte, also Ölzeug, Kleidung, Schwimmwesten, aber auch ein paar Grundnahrungsmittel, alles was wir in Skandinavien nicht schleppen wollten, wie Milch, O-Saft, Selter etc.

Täglich kamen Pakete mit Material an, stapelten sich im Büro, dazu die lange Liste der Materialentnahme aus unserem Shop.

Wir wollten am Sonntag los, ich hatte aber mit unserem Lackierer Michael besprochen, das wir die Woche vorher endlich unseren Bus lackieren, das klappte auch super, aber so war ich am Samstagabend/ Nacht und auch noch Sonntagvormittag mit Zusammenbau des Buses beschäftigt und erst mittags begann ich erstmal alles was mit sollte um das Auto rum aufzubauen (gut wenn man im norddeutschen Sommer eine Halle hat ), Stephie war sehr skeptisch das, dass alles mitgeht, ich hatte schon Plan B falls es nicht alles in Auto und Dachbox gehen sollte. Idee war eigentlich auch im Auto auf der Reise schlafen zu können, OK, das war dann nicht mehr so richtig möglich als ich fertig war, egal. Abends ging es dann endlich los, bis dahin hatte Stephie wie wild Rechnungen geschrieben und Arbeitslisten für die Woche aufgeschrieben, der Betrieb musste ja auch ohne uns weiter laufen.

Der schon bekannte Weg nach Puttgarden, vorbei an Kopenhagen, über Hälsngborg / Hälsingör nach Schweden. Kurz hinter  Hälsingör war dann erstmal Frühstück angesagt. Schöner Sonnenschein Parkplatz im grünen, herrlich. Hier räumte ich auch das Auto hinten so um, das wenigsten einer (hier Stephie) liegen konnte.

Wieder auf der Autobahn war ich wohl teilweise etwas schnell unterwegs, irgendwann entdeckte ich ein Polizeiauto mit Blaulicht hinter mir, hmm, blieb hinter mir, wollte wohl das ich anhalte. Tat ich dann bei nächster Möglichkeit. Aussteigen, ein netter Plausch auf Schwedisch folgte. „Ja, nun müssten wir Dir eigentlich Deinen Führerschein abnehmen“, sagte sie, „aber wir sind nett und lassen Dich weiter fahren. Warum fährst Du eigentlich ein deutsches Auto?“ Hmmm, weil ich Deutscher bin (mein Schwedisch scheint noch nicht so schlecht zu sein)……..

Dann entdeckte Ihre Kollegin Stephie schlafend im Auto, nun sollte Stephie ein Bussgeld bekommen, da Sie nicht angeschnallt war. Also gingen wir zu dem  Einsatzwagen, da der BLock in der Brusttasche keine Formulare mehr hatte,  zu unserem Glück fand sich auch dort kein Bussgeldblock mehr, also nochmal erhobenen Zeigefinger und wir beide fuhren sitzend weiter bis nach Stockholm. Müde aber freudig erregt über die nächsten Tage kamen wir Abends um halb sieben an, bekamen wieder unser Apartment, aßen noch kurz etwas und dann fielen wir ins Bett.

Die Vorgeschichte

März-April 2019

Es ist die Idee entstanden eine Kielyacht zu erstehen, die für die Firma als Refit-Projekt genutzt werden kann, um zu zeigen, was man aus einer älteren Yacht machen kann, was technisch heute möglich ist, um auch ein Boot aus den 70er oder 80er Jahren aktuelle Nutzungsmöglichkeiten zu geben.

Man kann ja mal spinnen und mal ein wenig im Netz schauen. Da ich ein wenig Skandinavien-lastig bin und gerade ältere Boote dort oft auch günstig zu bekommen sind (allerdings muss man dann auch immer ein Refit mit einkalkulieren, Skandinavier sehen Boote als Nutzobjekt an, Pflege meist nur auf minimalsten Niveau. (Habe ich schon früh gelernt, als ich gebrauchte Boote in Schweden kaufte und nach Deutschland importierte. Am Telefon die Frage von mir: „ist das Boot im guten Zustand?“ Antwort: „ ja, total. Immer alles gemacht!“ Super, hochgefahren, Boot angeschaut, hmmm, naja, total ausgekreidet, Schrammen, alles ein wenig Schnuddelig… Frage an den Verkäufer: „Du sagtest doch, das Boot ist im guten Zustand?“  Antwort: „ist es doch, alle Beschläge, Leinen etc Ok, was meinst Du?“ hmm:  „Du kennst doch die Deutschen und Ihr Auto?“ der Schwede, „ja, natürlich“- kurzes Überlegen-, „ jetzt weiß ich was Du meinst, jede Woche waschen und polieren (lacht).“ Ich, ja genau (lache mit). Ja so sind wir Schweden nicht….. Danach weiß man dann, worauf man sich einlässt ein schwedisches Schiff zu kaufen, mit viel Eigenarbeit kann man aber schon Geld sparen.

Naja zurück zu 2019: Ich schaute also auf verschiedenen Plattformen, Schiffe ab 10meter LÜA, sollte ja auch ein wenig Platz unter Deck bieten, gerne auch schnell, X-119, Beneteau first, Albin Yachten, aber auch einige Regatta One Offs waren durchaus im Budget aber eher am oberen Rand bis leicht darüber. Alles auch nicht so richtig zündend. Und dann kam SIE, ein echter 9er von 1905, 13,50m LüA inkl. Klüverbaum, bei 2,60m Breite, wenig Freibord, schönes Naturholz an Deck und Aufbau. Erst mal ein wenig Spaß gemacht: „hier, schau mal, das wäre doch mal was…“ Angeschaut, dann weiter gesucht. Dann immer wieder auf die Annonce zurück gekommen.

Hmm, mal Kontakt aufnehmen, nette Mai mit noch mehr Fotos und ein Exposé über die Geschichte des Schiffes, eine paar Mails hin und her. Das Boot hat ja nur wenig Freibord, was hat denn die Kajüte für eine Stehhöhe? Gut 2m (hmm, wie geht das denn?) Segelbilder sehen auch ganz imposant aus.

Ist ja bald Pfingsten, könnte man ja mal einen Ausflug nach Stockholm machen. Gesagt, getan, mit den Verkäufern verabredet, ja Pfingsten Sonntag sind sie da, kein Problem, einer der Eigner hat auch eine Gästewohnung, direkt um die Ecke, perfekt.

Pfingstsamstag dann nochmal kurz in die Firma, Bus packen. Sturm auf die Pier, Lorenz und Julian sind auch da, lass uns schnell nochmal das Boot an der Pier rauskranen, leichter gesagt als getan, so wie das an den Leinen hüpft, aber auch das klappt und um 12 Uhr können wir endlich los.

Die Fahrt geht über die Dörfer nach Puttgarden, in Selent wird noch Räucherfisch beim Fischer gekauft, wir sind die letzten Kunden, dann gleich erstmal Pause, Räucherfisch und selbstgebackenes Brot, Sicht auf den See, herrlich, der Urlaub hat begonnen (es ist 13 Uhr ).

Über Puttgarden-Rödby und Helsingborg-Helsingör geht es bis zum Vättern See wo wir über Nacht stehen bleiben und im Bus übernachten.

Pfingstsonntag dann die letzten 2,5 Stunden nach Stockholm, direkt im Zentrum am Mällaren (Binnensee) liegt Sie, bei der Fahrt über die Brücke zur kleinen (sehr kleinen Insel) in Stockholm liegen schon links und rechts Unmengen an Holzschiffen, Rechts Motorboote, links Segelboote, eine Augenweide.

Treffen auf dem Gefängnis Parkplatz, naja ehemaliges Gefängnis, heute Hotel und Jugendherberge, hier waren wir schon vor 12 Jahren mal bei einem Stockholmbesuch einquartiert, nun ist dies Treffpunkt mit einem der Verkäufern, die Welt ist klein……

Ein kleiner Fußmarsch und wir sind da. Da liegt Sie am Steg, ein bisschen pausbäckig, aber Majestätisch. Der Bugspriet ragt bis auf die Brücke, über diesen steigen wir auf, geht einfacher als gedacht, dann stehen wir an Deck. Was gleich auffällt: die ganzen Lackoberflächen sehen deutlich schlechter aus als auf den Fotos, lediglich das Kajütdach sieht frisch lackiert aus. Kurze Nachfrage beim Verkäufer, ja die Bilder seien von 2004……hmm, naja erst einmal fertig anschauen.

Wir schauen viel zusammen an, dann fragt der Verkäufer ob wir bleiben wollen, dann könnten wir in Ruhe schauen. Das tun wir dann, alle Bodenbretter kommen hoch, Planken, Spanten, Kielsohle, Bodenwrangen werden ausgiebig gepiekt Das ganze Boot ist im original Holz, lediglich ein Bereich im Bug und die oberste Planke am Rumpf sind mal neu gekommen. Eigentlich alles noch knochenhart, OK, 1-2 Bodenwrangen sind im unteren Bereich außen etwas weicher, aber auch nur 12 cm tief, danach ist es sprichwörtlich deutsche Eiche, und davon reichlich. Erstaunlich eben das der Rumpf aus oregon Pine (fast) ebenso hart ist. Das Boot ist von innen auch trocken, OK ein wenig Wasser im Bilgepumpenbereich, die Pumpe springt nach 2 Stunden das erste mal an, fördert 1-1,5 liter Wasser raus, auch nicht wirklich viel.

Das erstaunlichste: wirklich 2 m Stehhöhe, man steht halt gut einen Meter unter Wasser dann Kajütdach 1 m über Wasser, schon ist die Stehhöhe da, das Skylight gibt viel Tageslicht ins innere, kein dunkles Traditionsschiff, ein helle freundliche Kajüte empfängt uns. Urig, natürlich, 114 Jahre  Geschichte.

Trotzdem sind wir Beide anfänglich unsicher, irgendwie anders vorgestellt,  gut, nach ein paar Stunden genug gesehen, erstmal zum 2. Eigner, der hat die Wohnung für usn.  3 Minuten mit dem Auto, 10 Minuten zu Fuß, das ist wirklich um die Ecke.

Pfingstmontag

Nach ausgiebigen Frühstück auf der Dachterrasse des Hauses in dem wir wohnen treffen wir uns um 11 zum Probesegeln, ein Abenteuer wie sich noch rausstellen soll. Wir kommen an Bord, und Stephi und ich sagen hinterher unabhängig voneinander, da wussten wir,  wir wollten Sie.

Gut, erst einmal Seeklar machen, Segelkleider ab, Motor starten, der MB7a von 1974 kommt nach längerem nudeln, läuft etwas holprig,  aber der Eigner weißt an die Leinen u lösen, wir  gehen Rückwärts von der Brücke weg, Wind kommt von vorne frisch, da meint der Motor erstmal wieder Pause zu brauchen, aus, wir treiben mit 23  Knoten auf die Boote der nächsten Brücke zu. Mir gelingt es eine Mooringtonne und deren Leine zu schnappen und die fahrt etwas zu Bremsen, Stepi hält vorne ab, trotzdem kollidieren wir noch leicht mit einer Yacht. Der Eigner ist natürlich aufgeregt und erklärt, das der Motor vor 2 Wochen unter Wasser stand, da wohl die Lenzpumpen nach dem zu Wasser lassen ausgefallen wäre und das ganze Boot etwas tiefer lag (später wissen wir was mit den Lenzpumpen ist, aber dazu später). Aber der Motor wäre von ihnen und Volvoservice überholt worden, würde also laufen. Wir besprechen eine Taktik wie wir Mirella aus diese misslichen Lage befreien, er startet den Motor, wir ziehen Mirella an Booten und Steg längs, wobei ich an Land bleibe und abhalte, eine Leine einer Yacht löse und wieder dicht ziehe. Ich dachte Lasse würde uns erst einmal wieder auf den Liegeplatz bringen m dann den Motor zu testen, er hatte aber mehr vor, fuhr raus aus den Brücken, und der Motor ging wieder aus. Er drückte Stephie die Pinne in die Hand, hier Steuer mal, sprang selbst zum Motor und versuchet alles möglich zum diesen zum Leben zu erwecken, Fehlanzeige. Stephie blieb nur vor dem Wind den engen Kanal runter zu steuern, Ihr war aber schnell klar, d vorne ist die Straßenbrücke über den Kanal, ca. 4m hoch, nichts für Mirella.

Kurze Frage an Lasse, das sah er auch so, griff beherzt zum Steuer und legte einen sehr akzeptablen Anleger am Mastenkran hin.

Uff, ganz schön aufregend. Auch mit Startpilot können wir den Motor nicht zum laufen bringen, d.h. so lange Startpilot kommt läuft der Motor, ohne geht er fast sofort aus. Meine Diagnose: Probleme mit der Sprit Versorgung/Vergaser (stellt sich später als richtig raus). Aber da man ja im Urlaub ist muss man mal nicht gleich alles selber zerlegen. Nun kommt allerdings auch Neugierde bei Lasse und Tomas (den Verkäufern) auf, ob wir denn wirklich Interesse haben?

Haben wir, aber der Zustand der laut den Bildern sehr schön war ist halt jetzt eher auf Erhaltung damit es nicht Schaden nimmt, sprich zum Glück sind Lackschäden immer ausgebessert worden, dadurch wenig schwarze Stellen, aber außer dem Kajütdach ist wohl alles mindestens vor 15 Jahren zuletzt überholt worden, viele Teile (vorne, Cockpit) auch deutlich länger nicht, sprich wir wissen, es kommt viel Arbeit auf die Firma zu, sollten wir dieses Schiff erwerben, denn es soll ein Schmuckstück werden, Klassikertreffen und Regatten wollen wir als Werbeplattform nutzen. Aber Stunden sind teuer und damit stimmt der Preis nicht mehr den wir laut Bildern erstmal in der richtigen Region sahen. Dies teilen wir Lasse so mit, der nicht glücklich, aber auch nicht unverständlich wirkt.

Wir verbringen noch 2 wunderschöne Tage in Stockholm (in denen wir auch mit Tomas die Mirella wieder an Ihren Platz bringen), genießen die Aussicht von unserer herrlichen Dachterrasse, schauen auch ein wenig Stockholm an, und sind noch öfters auf dem Boot, um zu überlegen, was man ändern kann und muss.

Die Rückreise geht in einem Stück, wir sind sicher das wir Mirella haben wollen, wissen aber auch das der Preis stimmen muss, soll es für uns tragbar sein. Wir haben ein Angebot abgegeben bevor wir fuhren, es ist schwer so etwas zu sagen wenn man die Leute so gerne mag, aber wir haben schon viele Kunden erlebt die Zuviel bezahlt haben, weil die Freude auf etwas zu groß war, der Reparaturstau kleingeredet wurde etc.

Ein paar Wochen Mailverkehr hin und her und der Vertrag ist unterzeichnet, Anzahlung getätigt, Mirella ist unsere (wenn bei Übergabe der Motor verlässlich läuft).

Aller Anfang ist schwer…..

Das bezieht sich hierbei nicht auf das Schiff, sondern auf den Umgang mit einem Blog. Aber auch das werden wir lernen (sind ja schon dabei), denn wir wollen Euch auf diesen Seiten über unseren Erwerb, die Überführung und die Arbeiten an unserer Segelyacht „Mirella“, einem Heidtmann Klassiker von 1905, berichten.

Die Spanten müßen neu

So sehen leider alle Spanten aus bei genauerem betrachten, Aufgesprengt von den Stahlbolzen, teilweise von innen verottet (aussen noch „Stichfest“, besonders an den Stahlbodenwrangen auch seitlich angegriffen. Und, wo sie feucht un mit Stahl in Berührung waren, komplett schwarz! Oberhalb vom Längsstringer, wo sie unbeschädigt sind, hell wie am ersten Tag.

Deswegen werden wir nach und nach jeden Spanten im Kielbereich ersetzen, meist bis oberhalb der Stringer, ein paar unterhalb. diese haben wir dann auch mit als erste gebaut, Form abgenommen, Formverleimt (siehe im Winter 19/29) und dann schön angeschäftet.

Formverleimte Spantenrohlinge auf der Form.

Hier kann man schön die Anschäftung zum alen Spanten sehen, das helle sind die negebauten Spanten von der Form.

So konnten wir 4 Spanten reparieren, alle anderen waren mindestens bis unter den Stringer Teilrott, hier mussten wir eine „Stufenschäftung“ vor Ort machen.

Beim zuschnitt der einzelnen Lagen.

 

Fertiges Werk. Schäftung in Stufen vor Ort mit unter dem Stringer hindurchgeschobenen Lamellen. Hir noch ungeschliffen aber Montagehilfen schon entfernt.